Facebook: Britisches Parlament fällt vernichtendes Urteil (Bild: Pixabay)

Facebook habe nichts gegen dubiose, den Datenschutz verletzende Apps unternommen, sondern mit diesen als essentiellem Teil seines Geschäftsmodells zusammengearbeitet: Das ist das vernichtende Urteil, das ein Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments zu Facebook getroffen hat. Das soziale Netzwerk reagiere nur, wenn schwere Datenschutzverletzungen publik würden, und behaupte unwahre Dinge. Ziel des Untersuchungsausschusses war es, mehr über Datenschutzverletzungen und Meinungsmanipulationen auf Facebook zu erfahren.

Die Abgeordneten haben nun weitreichende Empfehlungen abgegeben. So soll es eine Haftung für illegale Inhalte geben, ausserdem sollen neue Datenschutzregeln entstehen. Das Parlament forderte sowohl die Datenschutzbehörde als auch die Wettbewerbsbehörde auf, Facebook erneut zu untersuchen. Zusätzlich sollen die Wahlbehörde mehr Befugnisse erhalten, um Wahlwerbung auf Facebook zu untersuchen.

Der Bericht ist ein herber Schlag für Facebook, das von den Abgeordneten etwa als "digitaler Gangster" bezeichnet wird. Weltweit laufen seit dem Skandal rund um widerrechtlich abgerufene Facebook-Daten für die Wahlwerbefirma Cambridge Analytica mehrere Untersuchungen. Ausserdem gerät das Unternehmen aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Europa immer mehr unter Druck.



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