digitalswitzerland-Gründer Marc Walder lobte den engen Schulterschluss von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in Liechtenstein, um den digitalen Wandel zu meistern (Bild. zVg

Im Rahmen der fünften Ausgabe des Digital Summits in Vaduz (27.9.) stand das Thema "Transformation gestalten" im Zentrum. Hochkarätige Experten haben bei der von der Standortinitiative Digital-Liechtenstein.li organisierten Konferenz für Entscheidungsträger und Interessierten aufgezeigt, wie Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg in die digitale Zukunft unterstützt werden können.

Nach der Begrüssung durch Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreterin und Wirtschaftsministerin Sabine Monauni erläuterte Martin Matt, Leiter des Amts für Informatik, die E-Governmentstrategie Liechtensteins. Die elektronische Identität bilde die Grundlage für zahlreiche digitale Dienstleistungen und Funktionen, so Matt. Er kündigte an, dass ab 2023 auch Vertreter von Unternehmen staatliche E-Government-Dienstleistungen nutzen können.

Deutschlands Weg in die digitale Zukunft zeigte Gertrud Husch, Abteilungsleiterin für digitale Konnektivität im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, auf. Sie erklärte, dass leistungsfähige Infrastrukturen wichtige Triebfedern für die wirtschaftliche Entwicklung seien und ging vor allem auf die Gigabitstrategie ein. Die deutsche Regierung will Investitionen in die digitale Infrastruktur fördern. So sollen bis 2030 alle Haushalte und Unternehmen an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Mit einer gewissen Bewunderung erwähnte die Regierungsvertreterin, dass Liechtenstein bereits heute flächendeckend Glasfaser für schnelle Internetverbindungen im Einsatz habe.

Anschliessend diskutierte Moderatorin Sunnie Groeneveld mit Marc Walder über den Stand der Digitalisierung in der Schweiz. Walder ist CEO des Medienhauses Ringier und Gründer der Standortinitiative Digitalswitzerland. Er plädierte für mehr Offenheit und Mut gegenüber den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung und lobte Liechtenstein für den engen Schulterschluss von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, um den digitalen Wandel zu meistern.

Danach betrat einer der Pioniere der digitalen Zukunft die Bühne. Taavi Kotka war der erste Chief Information Officer Estlands und half der damals noch jungen Republik, die technologischen Möglichkeiten besser zu nutzen. Er stellte unter anderem das E-Residence-Programm auf die Beine, womit Ausländer eine digitale Staatsbürgerschaft beantragen können, um ihre Geschäfte tätigen zu können. Kotka ermunterte Liechtenstein und die Schweiz ihre Anstrengungen weiter voranzutreiben: "Euch geht es hervorragend. Die Frage ist aber: Wie lange noch? Der Wettbewerbsvorteil eines Landes nimmt ab, wenn es sich nicht digitalisiert. Liechtenstein und die Schweiz müssen in die Zukunft investieren, um ihren Vorsprung nicht zu verlieren."

Ausgewählte Mitgliedsfirmen von Digital-Liechtenstein.li zeigten anschliessend auf, wie sie den digitalen Wandel meistern. Hilti erleichtert die Arbeit auf der Baustelle mit dem Roboter Jaibot, die Weisse Arena Gruppe vernetzt das Skigebiet in Flums-Laax mit einer App und die Dr. Risch Gruppe unterstützt die Früherkennung einer Covid-Erkrankung mit einem sensorischen Armband. Den Schlusspunkt am diesjährigen Digital Summit setzte Nele Kreyssig. Sie beschäftigt sich intensiv mit New-Work-Themen und unterstützt Unternehmen und Organisationen in einer modernen Arbeitsplatzkultur. Sie nahm das Publikum mit auf die Reise in die neue Arbeitswelt und zeigte auf, wie moderne Führung und Zusammenarbeit im digitalen Wandel gelingt.

Der Digital Summit wird von der Standortinitiative Digital-Liechtenstein.li organisiert. Die Initiative unterstützt den Standort Liechtenstein in der digitalen Transformation und wird von mehr als 55 Unternehmen und Organisationen sowie von Regierung und Fürstenhaus getragen.

IT-Pionier Taavi Kotka ermunterte Liechtenstein und die Schweiz dazu, weiter in die digitale Zukunft zu investieren (Bild: zVg)
IT-Pionier Taavi Kotka ermunterte Liechtenstein und die Schweiz dazu, weiter in die digitale Zukunft zu investieren (Bild: zVg)