thumb

Die Vernetzung von Maschinen und Gegenständen ist in vollem Gange. Die Marktaussichten für M2M-Lösungen sind entsprechend gut. Dass sich auch die Schweizer Unternehmen für solche Anwendungen interessieren, bewies der von Swisscom am gestrigen Mittwoch organisierte M2M Day 2014 in Kloten, der von rund 300 "hochkarätigen" Swisscom-Kunden gestürmt wurde.

Im laufenden Jahr erreicht der globale Markt für mobile Connectivity ein Volumen von 8,6 Milliarden CHF, wie Marktforscher errechneten. Allein in Europa sollen es 3,6 Milliarden CHF sein. Noch gibt es im M2M-Bereich einige Herausforderungen zu bewältigen, da die Bereitstellung einer M2M-Lösung relativ komplex ist und eine reibungslose Zusammenarbeit von Modul-Herstellern, Netzbetreibern und Applikationsentwicklern vonnöten ist. Allerdings zeichnet sich ein Trendwechsel hin zu One-Stop-Angeboten von Providern, die alle erforderlichen Services für den Betrieb einer M2M-Anwendung umfassen. Und hier sieht sich Swisscom gerüstet. Laut Robert Gebel, Leiter Solution Center Business Development bei Swisscom, stellt M2M eine Verzahnung von Telekommunikation und IT dar. Wobei heute die reine Connectivity kein Thema mehr sei, sondern der "Use Case" der entscheidende Faktor darstelle. So stellten am M2M-Day eine Reihe von Unternehmen bereits funktionierende M2M-Lösungen vor.

Beispielsweise wartete der Schweizer E-Bike-Hersteller Stromer mit dem „Stromer ST2“ auf. Dabei handelt es sich um ein E-Bike, dass durch eine integrierte SIM-Karte und die Cloud-basierte Kommunikationsplattform dahinter sprichwörtlich „smart“ wird. Tracker wiederum präsentierte auf GPS- und GPRS-Techniken aufsetzende, global funktionierende Internet-Ortungs-Lösungen für Logistik, Sportaktivitäten oder für die Lokalisierung von Gegenständen, Menschen und Tieren. Mit einer Armbanduhr von Limmex wiederum können Menschen in Not jederzeit auf Knopfdruck telefonieren und Hilfe anfordern. Und Sensile Technologies entwickelt Komplettlösungen zur Fernüberwachung von Heizöl-, Treibstoff- und Gastanks. Weltweit sind bereits über 40.000 Tanks mit Sensoren und SIM-Karte ausgerüstet, die Echtzeit-Daten via Mobilnetz von Swisscom weiterleiten. Relativ fortgeschritten ist M2M im Energiebereich, Stichwort etwa Smart Metering. Beim Einbau von GPRS-Lösungen in die Stromzähler geht es nicht nur um automatisierte Fernablösung und damit verbundene Prozessvereinfachungen und Kosteneinsparungen, sondern um die Verfügbarkeit von Daten und um die Grundsteinlegung für das intelligente Stromnetz „Smart Grid“. Schon seit einem Jahr installiert das EKZ flächendeckend Smart Meter.

Robert Gebel zufolge sind derzeit mehr als 340.000 SIM-Karten für die reine M2M-Kommunikation aktiv, davon seien in etwa die Hälfte bei den Mobilfunkanschlüssen Schweiz enthalten. Bis zum Jahr 2020 sollen mehr SIM-Karten für M2M-Anwendungen genutzt werden als für Smartphones. Wobei sich Swisscom als M2M-Enablerin sehe, die ihren Kunden bei der Vernetzung ihrer Produkte und Assets unter die Arme greife. Das ICT-Powerhouse werde damit mehr als ein Technologielieferant, es werde zum Business-Partner.

Wie Gerhad Schedler, Leiter M2M Center of Competence bei Swisscom, erläutert, bestimmt die jeweils verkaufte Stückzahl von Produkten oder der Assets die Projektgrösse. Aber auch die Datenmenge, etwa bei Digital Signage, sei ein wesentlicher Umsatztreiber. Entscheidend sei, dass die ganzen Abläufe für die Kunden automatisiert und die Daten jederzeit transparent verfügbar seien. So sei etwa die ganze SIM-Karten-Bestellung durch die Automatisierung massentauglich. Grosse Bestellmengen seien dadurch kein Problem. Das Aktivieren, Suspendieren und Sperren könne auf Knopfdruck online bewerkstelligt werden.

Um „die reale Welt mit der digitalen Welt zu matchen“ (Schedler) hält Swisscom ein Portfolio bereit, das von der Connectivity-Platform über die Application Enablement Platform (inklusive Housing) bis zu konkreten Applikationen wie etwa Flottenmanagement reiche. Und künftig stünden auch Toolboxen wie etwa B2B-Billing bereit.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals