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Die möglichen Angriffspunkte in Unternehmensnetzwerken werden durch drahtlose Technologien, mobile Geräte oder auch Social Media immer grösser. Entsprechend komplexer wird auch der Schutz davor. Roger Gomringer, Country Manager von Fortinet Schweiz, erläutert im Interview mit ICTkommunikation, worauf es bei der Sicherung der Unternehmensnetze ankommt und wie die Security-Spezialistin in der Schweiz strategisch vorgeht.

Interview: Karlheinz Pichler

ICTkommunikation: Nachdem vor knapp eineinhalb Jahren die schweizerischen Fortinet-Geschäfte von den österreichischen abgekoppelt wurden, stehen Sie als Country Manager an der Spitze von Fortinet Schweiz. Wie sind sie mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden und wo lagen für Sie die grössten Herausforderungen?

Roger Gomringer: 2014 war für uns ein hervorragendes Jahr. Wir konnten in allen für uns relevanten Bereichen ein starkes Wachstum verzeichnen, was nicht zuletzt auf das grosse Engagement des gesamten Teams zurückzuführen ist. Um noch besser den stets wachsenden Marktbedürfnissen gerecht zu werden, haben wir zudem im vergangenen Jahr unsere lokale Präsenz mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt.

ICTkommunikation: Insgesamt sind Sie bereits seit 2008 für Fortinet tätig. Während all der Zeit haben Sie das Geschäft im Enterprise-Bereich verantwortet. Welche Themen stehen aus Sicht der IT-Sicherheit hier zuoberst auf der Traktandenliste und was für Lösungen hat Fortinet hier anzubieten?

Roger Gomringer: Der Markt und die Threat Landscape haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Wir bewegen uns in einem dynamischen Umfeld, in dem die IT-Schutzmechanismen zunehmend komplexer und die Bandbreiten-Anforderungen kontinuierlich grösser werden. Umso wichtiger ist es für uns, ganz auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen zu können. In diesem Sinne bieten wir mit unseren Threat Prevention Technologien (www.fortiguard.com) und unserer ATP (Advanced Threat Protection) innovative Lösungen, die eine Top-Performance mit maximalem Schutz kombinieren. Unsere Produkte sind für Unternehmen jeder Grössenordnung einsetzbar und ermöglichen unseren Kunden die Komplexität ihrer Security-Infrastruktur auf ein Minimum zu reduzieren ohne Performance-Einbussen.

ICTkommunikation: Als Country Manager sind sie auch für den Ausbau des Channel Managements in der Schweiz und in Liechtenstein zuständig. Welche strategischen Basics gelten bei Fortinet, um mit dem Channel optimal zu harmonieren? Wie motivieren Sie den Channel zu besonderen Leistungen?

Roger Gomringer: In der Schweiz setzten wir auf einen Value Added Channel, der nicht nur positiv zur Kundenzufriedenheit beiträgt, sondern uns auch ermöglicht, selbst hoch komplexe Projekte erfolgreich zu realisieren. Zudem verfügen wir seit Jahren über ein hervorragendes Partnerprogramm. Dank unseres starken Fokus auf die Channel-Betreuung bieten wir unseren Partnern schnellen Zugriff auf Informationen, Presales-Unterstützung bei Projekten und optimalen Support. Zugute kommt uns dabei sicherlich auch die preisgekrönte Distributionslandschaft in der Schweiz.

ICTkommunikation:
Die Netzwerk-Administratoren kommen offenbar nicht zur Ruhe. Nach dem Byod-Hype sind jetzt die Wearables – Stichwort Wyod – und das Internet der Dinge vor dem Durchbruch. Wie kann man solche Entwicklungen sicherheitstechnisch in den Griff bekommen?

Roger Gomringer: Im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen ist es wichtig zu verstehen, dass es keine "One-size-fits-all"-Lösung für die Unternehmenssicherheit gibt. Um den Herausforderungen, die Byod und Wyod mit sich bringen, erfolgreich zu begegnen, muss vielmehr ein technologieorientierter und vor allem mehrgleisiger Ansatz gewählt werden. Im Rahmen eines holistischen Sicherheitskonzeptes sollten dabei vor allem die sicherheitskritischen Bereiche „Netzwerksicherheit“, „Application & Content Security“ sowie „Mitarbeiter“ berücksichtigt werden.

ICTkommunikation: In den Unternehmungen verdrängen die kabellosen Netze die Kabelnetze immer mehr. Ein Haken dabei ist aber sicher, dass erstere aus Sicht der Security anfälliger sind als kabelgebundene Netze. Was empfehlen Sie Unternehmen, die sowohl kabelgebundene also auch Wireless Networks unter demselben Dach führen? Und werden die Wireless-Technologien die kabelgebundenen in absehbarer Zeit völlig aus den Unternehmen verdrängen?

Roger Gomringer: Unternehmen setzen zusehends auf Wireless-Technologien. Um hier höchste Sicherheit gewährleisten zu können, sollten integrale Security-Lösungen eingesetzt werden. Diese sollten dazu in der Lage sein, nicht nur sämtliche Access Points (APs) zentral zu managen, sondern auch das automatische Einspielen der jeweils neuesten Signaturen und der damit verbundenen Sicherheitsfunktionen zu ermöglichen. Mit der Fortigate als Controller der Wireless Appliances bieten wir beispielsweise umfassenden Next Generation Firewall- oder Unified Threat Management-Schutz. Weiters ermöglichen unsere Lösungen die Bildung und Trennung verschiedener virtueller Netze, wodurch sich mit demselben physischen APs mehrere Wireless-Netzwerke mit individuellen Security-Policies betreiben lassen. Ob Unternehmen künftig ganz auf kabelgebundene Netzwerke verzichten werden, ist derzeit noch nicht absehbar.

ICTkommunikation: Die Netzwerk-Bandbreite vergrössert sich in atemberaubenden Tempo. Wie kann man hier als Security-Anbieter noch Schritt halten? Sind beispielsweise Firewalls performancemässig nicht bereits veraltet, wenn sie auf den Markt kommen?

Roger Gomringer: Die rasante Entwicklung in Bezug auf die Netzwerk-Bandbreite stellt Security-Anbieter vor grosse Herausforderungen. Viele DC-, Core- und Edge-Firewalls sind heutzutage kaum noch in der Lage, die notwendigen Sicherheitsanforderungen zu meistern – das führt bei Kunden unausweichlich zu Problemen. Es ist daher unser grösstes Bestreben, State of the Art Bandbreiten-Anforderungen gerecht zu werden. Unabhängige Tests beweisen, dass wir hier auf die richtigen Strategien setzen und uns in puncto Performance stark von anderen Legacy Systemen abheben. Dementsprechend gross ist auch das Wachstum, das wir bei diesen Projekten verzeichnen.

ICTkommunikation:
Zu den grossen aktuellen Trend gehört auch Big Data. Können Big-Data-Analysen auch dazu beitragen, die IT-Sicherheit zu verbessern?

Roger Gomringer: Unternehmen erzeugen mittlerweile mehr Daten denn je. Mittels intelligenter Analyse-Verfahren, können potenzielle Schwachstellen im System frühzeitig identifiziert, das Bedrohungsrisiko minimiert und ungewöhnliche Aktivitäten im Netzwerk zeitnah erkannt werden. Big Data kann also zur Erhöhung der IT-Sicherheit beitragen, sofern das jeweilige Unternehmen über entsprechend leistungsfähige Analyse-Systeme, die der riesigen Informationsmenge gewachsen sind, verfügt.

ZUR PERSON
Roger Gomringer, Country Manager Switzerland bei Fortinet, verfügt über langjährige Erfahrung in der IT-Branche in den Bereichen Product Management, Channel Management und Sales Leadership im Key Account Management. Seine berufliche Laufbahn führte Gomringer zu Firmen wie Oracle, Telindus, CA (Computer Associates), EB-Qual und Trendmicro. Bei EB-Qual und Trendmicro war er für den Auf- und Ausbau der Niederlassungen in der Deutschschweiz verantwortlich. Seit 2008 ist er bei Fortinet beschäftigt, wo er das Enterprise Sales-Geschäft aufgebaut und 2011 als Business Development Manager die Entwicklung der strategischen Kunden, Verticals und Partnerschaften weiter gestärkt und ausgebaut hat. Seit 2014 ist er Country Manager Switzerland bei Fortinet.

ZUR FIRMA
Fortinet (Nasdaq: FTNT) schützt die wertvollsten Ressourcen einiger der grössten Unternehmen, Service Provider und Behörden weltweit. Die schnellen, sicheren und globalen Cyber-Security-Lösungen von Fortinet sorgen für einen umfassenden, hochperformanten Schutz vor dynamischen Sicherheitsbedrohungen bei gleichzeitiger Vereinfachung der IT-Infrastruktur. Ergänzt werden sie durch eines der besten Forschungs- und Analyse-Teams für IT-Bedrohungen der Welt. Im Gegensatz zu Anbietern reiner Netzwerksicherheit erfüllt Fortinet eigenen Angaben zufolge alle wichtigen Security-Anforderungen in Unternehmen. Diese können sich auf vernetzte ebenso wie auf Applikations- oder mobile Umgebungen erstrecken, virtualisiert, physikalisch oder in der Cloud abgebildet sein. Mehr als 210.000 Kunden weltweit, zu denen einige der grössten und komplexesten Unternehmen gehören, vertrauen Fortinet den Schutz ihrer Marke an. www.fortinet.com

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Roger Gomringer, Country Manager Fortinet Schweiz