thumb

Im kommenden Jahr erhöhen voraussichtlich 44,4 Prozent der Unternehmen in der Schweiz, Deutschland und Österreich die IT-Budgets, rund 11 Prozent sogar im zweistelligen Bereich. Dies belegt ein Vorab-Ergebnis der jährlich im September und Oktober von Capgemini durchgeführten IT-Trends-Studie.

Gemäss der Studie müssen 2017 nur noch 16,1 Prozent der CIOs kürzen, im Jahr zuvor waren es 21,3 Prozent. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen zwölf Monate bei den IT-Ausgaben fort. In der Schweiz gibt es tendenziell mehr Kürzungen in den Budgets und weniger Erhöhungen, als in den beiden anderen Ländern der DACH-Region. Die Prognose ist etwas weniger optimistisch als in der Gesamtsicht der drei Länder, aber gegenüber dem abgelaufenen Jahr in der Schweiz deutlich positiver. Laut Mitteilung nahmen in diesem Jahr 148 IT-Verantwortliche von Grossunternehmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich an der Umfrage teil. Die Gesamt-Ergebnisse werden gemäss den Angaben im Februar 2017 veröffentlicht.

Der Handel und die Logistikbranche werden 2017 laut der Untersuchung deutlich mehr Geld für IT-Projekte ausgeben. Banken und Versicherungen investieren weiterhin auf hohem Niveau. So auch die Industrie, die angesichts der Vorhaben für Industrie 4.0 die IT-Budgets bereits deutlich aufgestockt hatte. Diesen Kurs wird sie, wenn auch etwas moderater, in den kommenden Jahren fortsetzen, so dass laut Einschätzung der CIOs die IT-Budgets knapp über der Hälfte dieser Unternehmen weiter steigen könnten. Die Situation bei Energieversorgern ist sehr stabil: es wird kaum gekürzt, aber auch wenig erhöht.

"CIOs sind stärker denn je gefordert, die Digitalisierung des Unternehmens auszubauen. Ein grosser Teil des IT-Budgets fliesst aber in die Aufrechterhaltung des Tagesgeschäfts. Der Rest reicht nicht aus, um die Neugestaltung des Geschäftsmodells durch IT-Innovation zu unterstützen, weshalb solche Ausgaben zunehmend von den Fachabteilungen übernommen werden", erklärt Srinivas Rao, Vice President bei Capgemini in der Schweiz die Ergebnisse.

Die Ausgaben für Updates, Aktualisierungen und Erweiterungen steigen das dritte Jahr in Folge auf jetzt 24,4 Prozent des gesamten IT-Budgets. Die Kosten werden zum einen durch die Bemühung verursacht, die Software-Release-Zyklen zu verkürzen. Zum anderen macht sich bereits jetzt bemerkbar, dass mit der Digitalisierung die Anzahl der Anwendungen rasant steigt und damit auch die Komplexität. Diese Ausgaben gehen im Moment offenbar zu Lasten von Innovationsprojekten der IT-Abteilung. Insgesamt wird sie 2017 nur noch 21,5 Prozent für die Evaluierung und Umsetzung ausgeben, im laufenden Jahr waren es noch 24,5 Prozent.

"Die steigende Zahl von Anwendungen ist kein Einmaleffekt, der Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Deshalb müssen CIOs jetzt die Weichen für höhere Agilität bei gleichzeitiger Beherrschung der Kosten stellen. Anderenfalls können sie Innovationen kaum noch finanzieren", kommentiert Rao weiters.

23786-23786itt2017bentwicklungderitbudgets2017rgb.jpg
23786-23786itt2017verwendungdesitbudgetsrgb.jpg
Grafiken: Capgemini