Verdi kündigt Bestreikung von Amazon am Prime Day an (Bild: Verdi)

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten in sieben deutschen Versandzentren des US-Konzerns Amazon dazu aufgerufen, von Montag bis Mittwoch die Arbeit niederzulegen. Anlass ist der sogenannte "Prime Day" des Unternehmens am 21. und 22. Juni, zu dem es mit Sonderangeboten wirbt. Nach Gewerkschaftsangaben vom gestrigen Sonntag sollen die Standorte Werne, Leipzig, Rheinberg, Bad Hersfeld, Koblenz und Graben betroffen sein.

Amazon setze Millionen für die Werbung ein und macht an den Aktionstagen Milliardenumsätze. Den Kundenansturm müssen die Beschäftigten in den Versandzentren bewältigen und bekommen für die zusätzlich verschärfte Arbeitsbelastung keinen Cent mehr, sagte der Verdi-Verantwortliche für den Einzel- und Versandhandel, Orhan Akman.

"Die Gewinne fliessen allein in die Taschen des Konzerns und seiner Shareholder, während den Beschäftigten weiterhin eine tarifvertragliche Entlohnung sowie gute und gesunde Arbeitsbedingungen verwehrt werden", erklärt Akman laut Mitteilung der Gewerkschaft.

In einer Stellungnahme verwies Amazon darauf, dass das Unternehmen bereits jetzt eine exzellente Bezahlung sowie ebensolche Zusatzleistungen und Karrierechancen biete – "und das alles in einer sicheren, modernen Arbeitsumgebung". Erst vor Kurzem hatte es angekündigt, in seinen deutschen Versandzentren ab Juli einen Einstiegsstundenlohn von 12 Euro brutto einzuführen. Im Herbst 2022 soll dieser auf 12,50 Euro steigen.

Dazu hiess es bei Verdi, die Erhöhung der Einstiegsgehälter sei "zynisch und fern von Anerkennung und Respekt gegenüber den Beschäftigten durch den Konzern".