Online-Casinos stossen in Deutschland auf grosse Kritik (Symbolbild: Pixaabay)

Die Legalisierung von Online-Casinos in Deutschland sorgt unter Suchtexperten für viel Kritik. Wegen der ständigen Verfügbarkeit der Online-Glücksspiele bestehe eine hohe Suchtgefahr, erklärt die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS). Mit einem Video will die HLS anlässlich des Aktionstags zur Glücksspielsucht am heutigen Mittwoch über die Gefahren des Zockens im Internet aufklären. Online-Glücksspiel wurde zum 1. Juli in ganz Deutschland mit der Begründung legalisiert, an illegale Anbieter verlorene Zocker zurückgewinnen zu wollen.

Da das Spielen aber nun jederzeit und auch von zu Hause möglich sei, fehle die soziale Kontrolle, sagte Daniela Senger-Hoffmann, Landeskoordinatorin Glücksspielsucht. Die HLS fordert ein Werbeverbot für Online-Glücksspiel. Fraglich sei bislang, wie das vorgeschriebene monatliche Einsatz-Limit von 1000 Euro pro Spieler über alle Anbieter hinweg umgesetzt werden könne. Gleiches gelte für die staatliche Kontrolle der Regelungen. Die Wirkung der Vorschriften zum Schutz von Jugendlichen sowie Spielerinnen und Spielern müssten wissenschaftlich überprüft werden, um nachsteuern zu können.

Auf Kritik stösst zudem, dass sich die geplante gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, die eine Kontrollfunktion ausüben soll, noch im Aufbau befindet. Als Erfolg wertet die HLS, dass die Anbieter verpflichtet worden sind, an prominenter Stelle einen Link zu den Beratungs- und Aufklärungsangeboten über Spielsucht der Bundesländer setzen zu müssen.