Das deutsche Bundeskartellamt mit Sitz in Bonn will noch im laufenden Jahr erste Schritte gegen Facebook einleiten. Dies kündigte Behördenchef Andreas Mundt gegenüber Journalisten an, ohne Details zu nennen. Das Kartellamt hat vor gut zweieinhalb Jahren ein Verwaltungsverfahren gegen das weltgrösste Internetnetzwerk eingeleitet. Die Behörde prüft unter anderem, ob der US-Konzern seine Marktmacht missbraucht.

Dabei geht es in erster Linie um das Sammeln von Nutzerdaten aus Drittquellen wie beispielsweise auch den eigenen Töchtern Whatsapp und Instagram. Am Ende des Verfahrens wird kein Bussgeld stehen – vielmehr könnten die Wettbewerbshüter Facebook zwingen, bestimmte Praktiken abzustellen. Facebook bestreitet, in Deutschland ein Monopol errichtet zu haben und kooperiert nach eigenen Aussagen mit der Behörde.

Auch Amazon ist ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. Sie wollen nun untersuchen, ob der weltgrösste Onlinehändler auf seiner Plattform den Wettbewerb anderer Händler behindert. Es gehe um die Frage, welche Beziehungen zwischen der Plattform, die selbst ein mächtiger Händler sei, und den Händlern, die diese Plattform nutzten, herrschten, sagte Mundt. Die Untersuchung werde sich allerdings nicht um Amazon allein drehen. Zudem beleuchtet das Bundeskartellamt den Umgang von Herstellern von Smart-TVs mit den Nutzerdaten sowie den Markt für Online-Werbung.