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Die Deutsche Telekom will ihre britische Mobilfunktochter EE (Everyting Everywhere) an die Börse peitschen, um an frische Mittel zu kommen. Dies gab der Finanzvorstand Tim Höttges am Freitag in Bonn bekannt. „Wir sind aber finanziell nicht dazu gezwungen,“ ergänzte er.

Zeitpunkt und Volumen eines Börsenganges hänge vor der Marktbewegung ab, ergänzte Unternehmenschef René Obermann. Klar sei, dass die Telekom keine Alleingänge ohne France Telecom anstrebe, mit der sie das britische Joint Venture betreibt. Zudem soll laut Obermann der Online-Marktplatz Scout ebenfalls für die Börse fit gemacht werden. Darüber hinaus gebe es keinerlei Pläne für weitere Börsengänge. Aktienrückkäufe werde es nicht mehr geben, sagte Obermann. Die Telekom habe bessere Anlagen für das Geld der Investoren.

Pläne für grössere Stellenkürzungen hege der Vorstand indes nicht, sagte Obermann am Freitag und widersprach damit diversen Meldungen von Donnerstag. Den entsprechenden Medienberichten zufolge soll der Bonner Konzern angeblich über die Einsparung von bis 12.000 Mitarbeitern in den Servicesparten des Unternehmens räsonieren. In Deutschland beschäftigt die Telekom, einschliesslich der Grosskundensparte T-Systems, rund 122.500 Menschen (2011).

Zuvor hatte der Bonner Konzern bereits seine Anleger mit der Nachricht verprellt, demnächst eine geringere Dividende auszahlen zu wollen. Die Telekom will nämlich für 2013 und 2014 die Dividende um 30 Prozent von aktuell 70 Cent auf 50 Cent herunterschrauben. Dabei ist geplant, den Aktionären auch eine Ausschüttung in Form von Aktien anzubieten. Am Freitagvormittag hieß es vom Konzern, ein Grossaktionär zeige auch Interesse an einer Sach- statt einer Bardividende. Im Gegenzug für die gekürzte Ausschüttung soll nun eine Investitionsoffensive starten. In den nächsten drei Jahren will die Telekom nahezu 30 Milliarden Euro dafür in die Hände nehmen. Schwerpunktmässig sollen dabei die Breitbandnetze in Deutschland und den USA ausgebaut und modernisiert werden.