Daten werden für das Geschäft immer wichtiger, doch jedes zweite Unternehmen hat mit dem Datenmanagement zu kämpfen, so eine neue IDC-Studie, die im Auftrag von Rubrik durchgeführt wurde. Achim Freyer, Regional Director Central and Eastern Europe bei Rubrik, analysiert die Problematik der Datenflut in digitalisierten Unternehmen und zeigt Strategien auf, sie in den Griff zu bekommen.

Bei modernen durch und durch digitalisierten Unternehmen dreht sich heute alles um Daten. Geschäftlich wertvolle Daten sind mittlerweile über mehrere physische Standorte und verschiedene Repository-Typen verteilt. Unternehmen speichern ihre Daten in Hauptrechenzentren, in Public Clouds, einschließlich SaaS-Anwendungen, an Zweigstandorten sowie in Endpunkt- und IoT-Geräten. Daten sind nicht gleich Daten. Es gibt herkömmliche strukturierte Daten, stark variierende unstrukturierte Daten, neuere Datentypen in NoSQL-Formaten und Daten innerhalb von Container-Microservices. Jede Form der Datenspeicherung ist abgestimmt auf ihren Einsatzzweck, das breite Spektrum an Speicherorten und Datentypen erschwert auch das Auffinden und den Zugriff auf die jeweils benötigten Daten.

Schlechtes Datenmanagement behindert Innovation

Es ist längst nicht so, dass alle Unternehmen in der Lage sind, ihre Daten optimal einzusetzen, zugunsten gewinnbringender Geschäftsentscheidungen. Eine schlechte Datenverwaltung behindert auch den Einsatz effizienter KI-, ML-, Analyse- und Compliance-Lösungen. Diese erfordern eine unternehmensweite Sicht auf alle Daten, um optimale Ergebnisse liefern zu können. Dieses Thema war Gegenstand einer kürzlich von Rubrik in Auftrag gegebenen IDC-Whitepaper-Studie. Ziel war es, das Ausmaß des Problems der Datenflut zu bewerten und festzustellen, wie IT-Unternehmen darauf vorbereitet sind.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen derzeit durchschnittlich 25 separate Datensilos nutzen. Diese entweder geografischen oder technologisch voneinander getrennten Silos führen zu Datenfragmentierung. Für jedes Silo müssen Lebenszyklusrichtlinien, Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien, Analysen usw. verwaltet werden. Da sich die nach einer IDC-Prognose zu verwaltende Datenmenge alle zwei Jahre mehr als verdoppeln wird, dürfte sich das Problem in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Laut der aktuellen IDC-Studie zum Datenmanagement ist dies für 80 Prozent der IT-Führungskräfte die derzeit größte Herausforderung.

Problematische Datensicherheit bei mehrfachen Datensilos

Mehrere Datensilos untergraben die Datensicherheit und erfordern mehr personelle Ressourcen. Hinzu kommt, dass Unternehmen aus den Daten nicht in vollem Umfang profitieren können. Vor diesem Hintergrund sehen die IDC-Analysten Bedarf für ein einheitliches Datenmanagement. Kaum ein Unternehmen verfolgt jedoch bereits eine Strategie in diese Richtung oder kann gar eine einheitliche Plattform für das Datenmanagement vorweisen.

Die befragten Unternehmen ohne einheitliche Datenverwaltungslösung haben durchschnittlich 66 Prozent höhere Betriebskosten. Sie bringen ihre neuen Produkte 67 Prozent langsamer auf den Markt als ihre innovativen Wettbewerber mit modernem Datenmanagement. Letztere erzielen 69 Prozent mehr Umsatz und 57 Prozent mehr Gewinn durch Daten. Sie verzeichnen zudem eine 72 Prozent höheren Kundenzufriedenheit und sind in der Lage, 62 Prozent mehr neue Produkte und Services auf den Markt zu bringen. Die geschäftskritische Bedeutung des Datenmanagements steht meist außer Frage, aber vielerorts besteht Nachholbedarf in dieser Disziplin. 44,5 Prozent der Befragten glauben, dass die Datenfragmentierung bereits in zwei Jahren ein noch größeres Problem darstellen wird, wenn nichts geschieht. So setzen nur 9,2 Prozent der befragten Unternehmen bereits eine zentralisierte Plattformlösung für das Datenmanagement ein.

Die Cloud bestimmt das Tempo der digitalen Transformation

Gleichzeitig beschleunigen die IT-Führungskräfte ihre Initiativen zur digitalen Transformation, um die Covid-19-Krise zu überleben. Es wird klar, dass die Cloud zum unverzichtbaren Teil der IT-Infrastruktur geworden ist und dass es jetzt darauf ankommt, die Datenflut in den Griff zu bekommen. Dabei gilt es, immer mehr Daten für Geschäftsentscheidungen heranzuziehen, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen. 60 Prozent der Unternehmen haben laut IDC ihre Initiativen zur digitalen Transformation entweder abgeschlossen oder zumindest begonnen. Ziel ist es, datenbasierter zu agieren. Dies erfordert es aber, die Datenfragmentierung zu bremsen. IT-Führungskräfte auf der ganzen Welt wissen aber auch, dass die Cloud heute ein wesentlicher Bestandteil ihrer IT-Infrastrukturstrategie ist. Die meisten Unternehmen nutzen eine Kombination aus Private Cloud und Public Cloud in Form der Hybrid-Cloud. Der Trend geht in Richtung Multi-Cloud, d.h. der parallelen Nutzung mehrerer Public-Cloud-Dienste. 70 Prozent der CIOs verfolgen laut IDC-Studie bei der Nutzung von Anwendungen eine "Cloud First"-Strategie verfolgen. Das Datenmanagement muss daher auch darauf ausgerichtet sein.

Eine entsprechende Lösung sollte unternehmensweit sämtliche Daten auf einer einzigen Plattform konsolidieren und es ermöglichen, nach Daten zu suchen, diese zu lesen und zu klassifizieren. Die native Datenspeicherung in einem unveränderlichen Format der Datenspeicherung trägt maßgeblich zur Datensicherheit, insbesondere zum Schutz vor Ransomware bei. Automatisierte Workflows und Metadaten-Verwaltung sollten ebenfalls zum Funktionsumfang gehören. Eine zentralisierte Policy-Engine und einfache Erweiterungsfähigkeit basierend auf einer API ermöglichen einfache Skalierbarkeit.

Investition in zeitgemäßes Datenmanagement lohnt sich

Unternehmen mit zeitgemäßem Datenmanagement sind laut IDC-Studie um 24 Prozent produktiver. Den Mitarbeitern steht 64 Prozent mehr Zeit für neue Initiativen zur Verfügung und ungeplante Ausfallzeiten konnten um 59 Prozent reduziert werden. Eine einheitliche Erfassung, Indizierung und den Zugriff auf Daten über Silos hinweg ist die Voraussetzung dafür – und letztlich der Weg zu wertvollen Erkenntnissen, um sich im Wettbewerb zu behaupten.



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