Hat ihr Regelwerk überarbeitet: Deutsche Börse (Bild: Pixabay/ Geralt)

Aufgrund der Insolvenz des Dax-Mitglieds Wirecard hat die Deutsche Börse ihr Regelwerk überarbeitet. Die neuen Regeln sehen vor, insolvente Unternehmen nun mit einer Frist von zwei Handelstagen aus den Dax-Auswahlindizes (Dax, MDax, SDax und TecDax) zu nehmen. Dies gab die Deutsche Börse bekannt. Die von der Index-Tochter Stoxx Ltd. beschlossene Regeländerung trete zum Donnerstag, 19. August, in Kraft.

Index-Experten erwarten dabei, dass der Coronavirus-Krisengewinner und Online-Essenslieferant Delivery Hero den Platz der in einen Bilanzskandal verstrickten und unter Insolvenzverwaltung stehenden Wirecard übernehmen wird. Chancen werden aber auch dem Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise eingeräumt. Im Technologiewerte-Index Tecdax gelten die beiden Unternehmen LPKF und Stratec als die Favoriten für den frei werdenden Platz des Zahlungsabwicklers.

Zur Erinnerung: Wirecard hatte im September 2018 den frei gewordenen Platz der Commerzbank im Dax eingenommen. In Juni dieses Jahres kam es dann zum Eklat. Der Konzern räumte Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro ein. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht mittlerweile von einem "gewerbsmässigen Bandenbetrug" bei Wirecard aus, und zwar seit 2015.

Da auch Unternehmen aus anderen EU-Staaten Indexmitglied werden können, bezieht sich die neue Regelung zu insolventen Unternehmen daher nicht nur auf das deutsche Insolvenzrecht, heisst es desweiteren.



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