Das Naturhistorische Museum (NMH) in Wien ist eine der grössten ausseruniversitären Forschungsinstitutionen Österreichs und digitalisiert jetzt seine Sammlungen. Durch verbesserte Infrastruktur soll die Bereitstellung der Objekte für die Wissenschaft und Öffentlichkeit jetzt effizienter und wirtschaftlicher möglich sein.

Die rund 30 Millionen Sammlungsobjekte des NMH werden von 60 Wissenschaftlern in den eigenen Forschungsabteilungen in Wien und von internationalen Forschungsgästen zur Grundlagenforschung in den verschiedensten Gebieten der Human-, Erd,- und Biowissenschaften untersucht. Ein vom Bundeskanzleramt gefördertes Projekt in den Jahren 2016 bis 2019 startete die systematische Digitalisierung der wertvollen Sammlungsbestände. Die dabei geschaffene Infrastruktur ermöglicht nun eine effiziente Fortsetzung des angelaufenen Prozesses. Auch sollen jetzt so alle Objekte, die in den Depots und Sammlungsräumen abseits der Schausammlung aufbewahrt und erforscht werden, einem breiten Publikum und Forschern zugänglich gemacht werden.

Neben zweidimensionalen Elementen wie Schriften, Bildern oder botanischen Herbar-Bögen werden auch unzählige dreidimensionale Objekte wie Insekten, Dermoplastiken, Skelette oder Minerale erfasst. Besonders heikel sind fragile Objekte, handschriftliche Überlieferungen oder temperaturempfindliche historische Stücke, deren „digitale Sicherungskopien“ für die zukünftige Wissenschaft besonders von Vorteil ist. Durch die Erweiterung des Datenbestandes und die Schaffung einer zentralen Infrastruktur werden einzelne Sammlungen verknüpft und die interne und externe Recherche sowie die Aktualisierung verschiedener Informationen erleichtert. Außerdem wird über Schnittstellen der Datentransfer mit internationalen Sammlungsplattformen, wie etwa Europeana oder GBIF, realisiert.Auch ermöglicht der ortsunabhängige Datenzugriff eine zukunftsorientierte Form der Wissenschaft und der öffentlichen Information.

Die im Rahmen des geförderten Projekts digitalisierten Daten werden auf zwei Webportalen präsentiert: Für ein sogenanntes „Science Portal“ werden 735.179 Datensätze und 134.290 Bilder aus 27 Sammlungen von acht Abteilungen vorbereitet. In diesem nach wissenschaftlichen Kriterien zusammengestellten Portal sollen die Daten für Forschungsarbeiten online zur Verfügung gestellt werden.

Eine kuratierte Auswahl an Objekten, die einen Einblick in die Vielfalt der Sammlung und die Forschungstätigkeiten des Museums gibt, befindet sich auf http://objekte.nhm-wien.ac.at