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Die auf IT-Lösungen für Finanzunternehmen ausgerichtete Corporate Services Ltd. (CSL) mit Sitz im liechtensteinischen Vaduz bietet Vermögensverwaltern und Anlageberatern seit Beginn des neuen Jahres eine Software an, um die gesetzlichen Meldepflichten gemäss EU-Recht zu erfüllen. Das sogenannte CSL-Transaction Desk übersetzt dabei die regulatorische Komplexität des Transaction Reporting nach Artikel 26 der MiFIR-Verordnung in eine benutzerfreundliche Web-Oberfläche. Basis der Lösung ist die Software-Plattform des Zürcher Softwarehauses Appway.

Hintergrund des CSL-Transaction Desk ist, dass Vermögensverwalter und Anlageberater aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), zu dem ausser den EU-Ländern auch Liechtenstein, Norwegen und Island gehören, seit dem 3.1.2018 alle Geschäfte mit Finanzinstrumenten spätestens am Folgetag detailliert an die zuständige Finanzmarktaufsicht melden müssen. Für Vermögensverwalter und Anlageberater, die EWR-Kunden betreuen und mit Schweizer Banken zusammenarbeiten, ergibt sich dabei ein Problem: Kann die MiFIR Meldung an die meisten Banken im EU-Raum delegiert werden, ist dies bei den Schweizer Banken nicht möglich. Viele Banken stellen zwar einen Teil der Meldedaten zur Verfügung, haben jedoch keinen geordneten oder automatisierten Prozess, um die EU-Meldepflicht zu erfüllen und die Daten fachgerecht zu vervollständigen.

Die liechtensteinische CSL erkannte die Marktlücke im vergangenen Herbst und entschloss sich zur Entwicklung einer entsprechenden Cloud-basierten Lösung. Das CSL-Transaction Desk unterstützt gemäss den Angaben die einfache manuelle Erfassung der Transaktionsdaten. Danach werden die von den Banken bereitgestellten Daten importiert, validiert und aufbereitet. Anhand der Transaktionsart erkennt die Applikation die notwendigen Eingabefelder und identifiziert die noch fehlenden Angaben. Der Vermögensverwalter oder Anlageberater kann diese online eingeben und das Reporting damit in wenigen Minuten abschliessen.

"Wir wollten den Prozess so schlank abbilden, dass die dahinterliegende Komplexität für den User gar nicht mehr erkennbar ist", erklärt Tino Kesseli, Head of IT bei der CSL. "Dank der Software von Appway ist es uns gelungen, das 217-seitige Regelwerk der European Securities and Markets Authority (ESMA) in zwei Webpages abzubilden."

Im nächsten Schritt plant die CSL, Anlageberater und Vermögensverwalter auch während des Beratungsprozesses bei der Einhaltung der MiFID II-Vorschriften zu unterstützen. "Die Anlageberatung muss ab sofort strengen Formvorschriften entsprechen, weshalb wir hierfür einen eigenen Prozess bauen", so Kesseli. Der neue Prozess werde ebenfalls auf der Basis von Appway umgesetzt und im März live gehen.