Zwei CSEM-Forschende (Bild: CSEM)

Das in öffentlich-privater Partnerschaft geführte schweizerische Forschungs- und Entwicklungszentrum CSEM war noch nie an derart vielen Forschungsprojekten beteiligt wie 2019, in seinem 35. Betriebsjahr. Und da es bei den meisten Projekten um die Digitalisierung von Unternehmensprozessen geht, will sich das CSEM einem Communiqué zufolge in Zukunft insbesondere in den Bereichen Deeptech, einschliesslich künstlicher Intelligenz und fortgeschrittene Fertigungsprozesse weiterentwickeln.

Künstliche Intelligenz zur vorausschauenden Wartung von Zügen, Hirnaktivitätstracking von Epilepsiepatienten, um deren Pflege zu verbessern, oder die Weiterentwicklung von Diagnosewerkzeugen für Brustkrebs – dies sind Beispiele von Projekten, mit denen sich das CSEM im Jahr 2019 beschäftigte. Das vergangene Geschäftsjahr schliesse mit einem guten Ergebnis und gleich mehreren Wachstumsrekorden, heisst es im Communiqué weiters.

Konkret hat der Umsatz demnach um 6,6 Prozent zugenommen und damit eine Rekordhöhe von 87,55 Millionen Frabnken erreicht. Als Jahresergebnis blieben unter dem Strich 104'620 Franken stehen. Während die Mandate aus der industriellen Forschung auf dem hohen Niveau des Rekordjahrs 2018 blieben, haben die kompetitiven Forschungsgelder (Innosuisse, Schweizer Nationalfond und Europäische Projekte) im Vergleich zu 2018 um 30 Prozent zugenommen, wie das CSEM wissen lässt. Auch die Anzahl der Mitarbeitenden habe sich durch die gesunde finanzielle Situation erhöht: 27 zusätzliche Mitarbeitende wurden demnach 2019 eingestellt, was einem Personalzuwachs von 5,7 Prozent entspricht.

Gestärkt durch die guten Ergebnisse, verfolge das CSEM weiterhin das Ziel, Schweizer Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen. 2019 sei diesbezüglich ein Meilenstein erreicht, indem man beweisen habe können, dass es möglich sei, Digitalisierungsprozesse bei allen Schweizer KMUs einzuführen, sogar bei solchen, die sich in sehr traditionellen Märkten bewegen. Die Gewinnerin des Wettbewerbs CSEM Digital Journey 2019 ist die Schmid Federnfabrik aus Oetwil am See. Das Unternehmen setzt den Preis beispielsweise dafür ein, seine Industriefedern mit Sensoren auszustatten, die Wartungsarbeiten vorhersehen und kostspielige Produktionsausfälle verhindern können.

Aufgrund des Erfolgs der Digital Journey will das CSEM im laufenden Jahr den Preis des Wettbewerbs verdoppeln und damit ausnahmsweise zwei Schweizer Unternehmen unterstützen, ein digitales Projekt umzusetzen.

Und die nähere Zukunft werde grösstenteils im Zeichen von Deeptech stehen und damit in jenen disruptiven Technologien, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und die Digitalisierung, die künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien und fortschrittliche Fertigung umfassen. Dies seien alles Schlüsselbereiche, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industriesektors der Schweiz hoch zu halten, betont das CSEM abschliessend.