Das neue Zentrum für Advanced Manufacturing von CSEM und EPFL (Bild: zVg)

Das EPFL und das CSEM haben ihre Kräfte gebündelt und das Forschungszentrum für Mikrofabrikation (M2C) aus der Taufe gehoben, das sich schwerpunktmässig gemäss Mitteilung mit den verschiedenen Methoden der hochpräzisen 3D-Fertigung beschäftigen soll. Demnach deckt es alle Phasen der Entwicklung ab, von der Grundlagenforschung in den Labors der EPFL bis zum Transfer nachhaltiger und für die weitere Entwicklung der Wirtschaft wichtiger Technologien an die Industrie – unter Federführung des CSEM. "Das M2C soll als Katalysator für ein optimales Zusammenwirken der akademischen, institutionellen und industriellen Partner dienen und für alle Beteiligten als Ausbildungsplattform fungieren," heisst es in der Aussendung wörtlich.

"Präzise, innovative und digitalisierbare 3D-Fertigungstechniken stehen im Zentrum des gegenwärtigen industriellen Wandels, in dem Objekte und Computer immer enger miteinander vernetzt werden“, erklärt dazu Bruno Studach, Geschäftsführer des M2C. "Um auf internationaler Ebene wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben, müssen wir in diese sich rasant entwickelnden Bereiche investieren. Das M2C wurde genau für diese neuen Herausforderungen gegründet."

Bei der additiven Fertigung, auch 3D-Druck genannt, werden Objekte durch das sukzessive Aufschichten von Material hergestellt. Der wachsende Erfolg des 3D-Drucks beruhe auf der grossen Gestaltungsfreiheit und der Möglichkeit zur Herstellung komplexer, aber leichter und robuster Teile, betont Studach. Mit 3D-Fertigungsmethoden könnten alle kreativen Schritte vom Design bis zur Produktion digitalisiert werden. Darüber hinaus könne eine einzige Maschine völlig verschiedene Komponenten herstellen. Im M2C sollen Wissenschaftler und Ingenieure diese Vorteile optimal nutzen, wenn sie neue Materialien und Produktionswerkzeuge entwickeln, produktionsreif machen und testen.

Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften seien 3D-gedruckte Teile sowohl für die Raumfahrtindustrie als auch für die Entwicklung individuell angepasster medizinischer Prothesen, mikrofluidischer Geräte und Uhren interessant. Die direkte Integration von Sensoren und anderer Funktionen in 3D-gefertigte Komponenten eröffne die Möglichkeit, mehr und genauere Daten zu sammeln, sei es für die vorausschauende Wartung oder die Überwachung komplexer technischer Anlagen.

Das M2C werde Lösungen für Komponenten und Systeme mit einer Grösse von einigen Mikrometern bis zu einigen Dutzend Zentimetern anbieten, ist der Aussendung weiters zu entnehmen. Das Zentrum sei Teil der strategischen "Advanced Manufacturing"-Initiative, an der sich alle Institutionen des ETH-Bereichs beteiligen.

"Im Rahmen dieser multidisziplinären Partnerschaft werden die Labore der EPFL und des CSEM modernste Geräte gemeinsam nutzen und zusammen daran arbeiten, die Einführung neuer Produktionstechnologien zu beschleunigen und so die Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Fertigungsindustrie zu sichern“, fasst Olha Sereda, Leiterin des Bereichs Additive Manufacturing am CSEM, zusammen.