Swisscom darf sich über einen neuen Grosskunden freuen (Foto: Karlheinz Pichler)

Nach der Kabelnetzbetreiberin UPC verliert Salt einen weiteren Grosskunden an Swisscom. Denn Coop Mobile wechselt per sofort auf das Mobilfunknetz der Swisscom. Für die drittgrösste Mobilfunkanbieterin in der Schweiz bedeutet dies einen weiteren harten Rückschlag.

Mussten die Kunden bei UPC jedoch nichts unternehmen, da sie automatisch umgestellt wurden, müssen Coop-Mobile-Kunden selber kündigen und den Wechsel aktiv vorantreiben. UPC sei hier klar kundenfreundlicher, urteilte Telekomexperte Ralf Beyeler vom Internetvergleichsdienst Moneyland zu diesem Faktum. Deshalb bezweifelt Beyeler denn auch, dass viele Kunden den Wechsel mitmachen werden: "Eine Massenwanderung zum neuen Coop-Mobile-Angebot wird ausbleiben." Denn die Hürden seien nicht gerade tief: Die Kunden müssten die Kündigungsfristen einhalten, sonst drohten Strafgebühren.

Um weiterhin bei Coop zu bleiben, müssen die Kunden einen neuen Coop-Mobile-Vertrag abschliessen. Erst dann nutzen sie zukünftig das Swisscom-Netz und können weiterhin Superpunkte einsetzen. Falls die Kunden nichts unternehmen, bleiben sie zu den bisherigen Konditionen bei Salt unter dem neuen Abonamen "Salt Swiss Flat". Ein Wechsel der SIM-Karte sei nicht nötig. Allerdings könnten sie keine Superpunkte mehr einsetzen. Dennoch: "Es wird sehr schwierig sein, die extrem wechselfaulen Schweizer bei einem Angebot für Wenignutzer zum Wechsel zur Swisscom zu bewegen", betonte Beyeler gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. So ähnlich sieht dies auch Salt-Chef Pascal Grieder: "Die Kunden sind weiterhin bei uns." Für sie ändere sich nichts. Der Preis bleibe der gleiche. Deshalb rechnet Grieder nicht mit einer Abwanderungswelle: Die Auswirkungen für Salt beim Umsatz würden überschaubar bleiben. Denn Salt hat noch einen oben drauf gepackt. Neu erhielten die Abos unlimitierte Daten bis Ende Jahr. Das sei bisher nicht der Fall gewesen, sagte der Konzernchef.

Salt hatte fast 14 Jahre lang Handyabos und Prepaidangebote unter dem Namen Coop verkauft. Zu Umsatz und Kundenzahlen wollte Grieder keine Angaben machen. Damit hat Salt als Fremdmarke nur noch die Post, in deren Namen sie Mobilfunkangebote verkauft.



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