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Die Festplattenhersteller in Thailand leiden immer noch wegen der Flutkatastrophe, die zum Jahresende 2011 das Land heimgesucht hat. Zwar wird die Industrie Brancheninsidern zufolge noch bis Ende 2012 daran nagen, doch im ersten Quartal wird die Produkt-Knappheit bereits stark verringert werden.

Bis Ende März wird mit 140 bis 145 Mio. Stück rund 80 Prozent der Produktionskapazitäten wiederhergestellt sein, wie der Branchendienst Digitimes berichtet. Die Mehrheit der Experten befürchtet jedoch Preissteigerungen. Laut dem Bericht wird im zweiten Quartal die Kapazität auf 160 Mio. Stück steigen, im dritten Quartal wird dann wieder das Vorjahresniveau erreicht. Weniger optimistisch zeigt sich Norbert Kalliwoda, Geschäftsführer von Dr. Kalliwoda Research: "Ich gehe davon aus, dass das Produktionslevel erst wieder Anfang 2013 voll erreicht wird. Es gibt hier noch viele Schwierigkeiten", so der Analyst.

Die schwersten Überschwemmungen der vergangenen 50 Jahre haben ein Drittel Thailands unter Wasser gesetzt. Auch die Metropole Bangkok war betroffen. Das Hochwasser verwüstete die grossen Werke der dort ansässigen, internationalen Festplattenhersteller. Die Kapazitäten sind vom dritten zum vierten Quartal 2011 von 175 Mio. auf 120 bis 125 Mio. Stück gefallen. Die Ausschöpfung der noch bestehenden Lagerkapazitäten war die Folge.

Neben den vier grossen Herstellern - Hitachi, Western Digital, Toshiba und Seagate - sind auch viele Zulieferer betroffen. Es wird daher damit gerechnet, dass die Preise bis zum Jahresende um 30 bis 40 Prozent steigen werden. "Ich befürchte, dass auch viele Computerhersteller etwaige Preiserhöhungen dramatisieren und sich auf die Flutkatastrophe bei den Endkonsumenten ausreden werden", sagt Kalliwoda abschliessend.