Forscher der University of Waterloo und Maryland haben mit dem US-Telekomriesen Comcast TV-Geräten eine intelligente Sprachsteuerung verpasst. Um diese auf ein ähnliches Leistungsniveau wie etwa Apples Siri oder Amazons Alexa zu heben, setzen sie vor allem auf Künstliche Intelligenz (KI). Diese soll im Rahmen des neuen Comcast-Systems "Xfinity X1" die bislang "natürlichste sprachbasierte Interaktion mit Fernsehern" ermöglichen und auch komplexere Fragen der Anwender korrekt verstehen und beantworten.
"Wir haben uns heute daran gewöhnt, dass wir mit intelligenten Technologien sprechen, um sie für uns bestimmte Aufgaben erledigen zu lassen - auf einem Handy übernimmt das dann beispielsweise Siri und zuhause Alexa. Warum sollten wir das nicht auch genauso auf unserem Fernseher nutzen können?", zitiert "Eurekalert!" Jimmy Lin, Professor an der University of Waterloo. Mit Xfinity X1 wolle man genau das ermöglichen.
"Diese Plattform kann die Fernbedienung gewissermassen durch Sprachbefehle ersetzen und versteht auch komplexere Fragestellungen. Ihr Wunsch ist ihr Befehl - ganz egal, ob Sie ihr beispielsweise sagen, dass sie den Kanal wechseln, kostenlose Filme für ihre Kinder suchen oder die Wetterprognose für die kommenden Tage zusammenfassen soll", erklärt Jin. Die integrierte KI verstehe dabei auch den Kontext eines Sprachbefehls. "Dadurch erreichen wir eine noch nie dagewesene Treffsicherheit", betont der Forscher.
KI versteht "sinnhaftes Drumherum"
Um dem Comcast-System beizubringen, auch komplexere Befehle und Fragen richtig zu interpretieren, setzen die findigen Wissenschaftler auf eine noch recht neue KI-Technologie namens "hierarchical recurrent neural networks". Damit ist es möglich, nicht nur den konkreten begrifflichen Inhalt einer User-Frage zu verstehen, sondern auch deren "sinnhaftes Drumherum", wie Lin klarstellt.
"Wenn ein TV-Nutzer zum Beispiel nach den Begriffen 'Chicago Fire' fragt, die sich sowohl auf eine TV-Serie als auch auf eine Fussballmannschaft beziehen können, ist das System in der Lage, selbständig zu erkennen, welches der beiden Ergebnisse für den User relevanter ist", erläutert der Experte. Natürlich könne man die Technologie und damit auch ihre Genauigkeit aber noch weiter verbessern. "Wir arbeiten bereits daran", so Lin. http://xfinity.com
