Backup-Daten und Compliance-relevante Daten, die längerfristig archiviert werden müssen, sind ideale Kandidaten für die Speicherung in der Public Cloud. Geht es um Rechenressourcen, ist die bedarfsgerechte Kapazitätsanpassung ebenfalls ein starkes Argument für die Cloud. Dienste in der Public Cloud kombiniert mit Objektspeicher im eigenen Rechenzentrum ist ein zeitgemäßes Modell der Hybrid-Cloud. Wie sich die Trends zur Hybrid-Cloud und Multi-Cloud auf Datenmanagement-Strategien auswirken und was dies für Datenmobilität, Backup und Datensicherung bedeutet, beleuchtet ein Gastkommentar von Roland Rosenau, Systems Engineering Manager EMEA Central and West bei Rubrik.

Noch mehr Flexibilität für Hybrid- und Multi-Cloud

Da sich Unternehmen nicht unbedingt an nur einen Cloud Provider binden wollen, gibt es gleichzeitig den Trend zur Multi-Cloud. Es ist aber nicht immer ganz klar, wofür dieser Begriff nun eigentlich steht. Die gängige Variante ist die Nutzung von SaaS-Anwendungen wie Microsoft Office 365 in Kombination mit Infrastructure-as-a-Service eines anderen Betreibers, etwa AWS statt Azure. Ziel des Multi-Cloud-Ansatzes ist letztlich vollständige Flexibilität für Anwendungen, Workloads und Daten in jeder Cloud. Für viele Unternehmen ist mittlerweile klar, dass die Hybrid- oder Multi-Cloud zukunftsweisend ist. Was die Umsetzung bislang erschwert, ist die oft noch aufwändige Datenmigration, wodurch die Datenmobilität eingeschränkt statt erleichtert wird. Viele Anbieter von Datenmanagementlösungen haben sich nicht konsequent für das Cloud-Zeitalter fit gemacht. Somit sind auf der einen Seite herkömmliche Lösungen nur eingeschränkt Cloud-tauglich, während auf der anderen Seite neue Lösungen ausschließlich auf die Cloud ausgerichtet sind. Ein Wechsel will daher gut überlegt sein, da damit ein völlig neues Modell für Betrieb, Nutzung und Abrechnung einhergeht.

Die Nutzung von Cloud-Ressourcen gilt generell als kostengünstiger als die eigene On-Premises-Umgebung auf die Verarbeitung datenintensiver moderner Workloads zu trimmen und die Speicherlandschaft zu erweitern. Dabei sollten Unternehmen aber nicht über Kostenfallen stolpern. Daten in die Cloud hochzuladen und dort zu speichern ist durchaus kostengünstig. Werden Daten jedoch häufig abgerufen, sieht die Sache anders aus. Hier gilt es abzuwägen, wie die Datennutzung aktuell aussieht und wie sie in einigen Jahren aussehen könnte. Es muss miteinbezogen werden, wofür die in der Public Cloud gespeicherten Daten vorgesehen sind. Eine großvolumige Datenmigration in die Cloud ist einfacher als die Analyse, kleinteilige Verwaltung oder bei Bedarf granulare Wiederherstellung ausgewählter Datensätze.

Auf die Daten kommt es an, der Speicherort ist zweitrangig

Ein gängiges Szenario ist, dass Unternehmen Backup-Daten aus dem eigenen Rechenzentrum in eine Public Cloud übertragen, aber dann zu einem oder mehreren anderen Public-Cloud-Betreibern verlagern. Im Notfall ist eine schnelle Wiederherstellung aus der Cloud vorgesehen, damit die Daten wieder im eigenen Rechenzentrum zur Verfügung stehen. Bislang war der Datenzugriff in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen ist jedoch eher umständlich, was die Datenmobilität mitunter erheblich einschränkte. Ein alternativer Ansatz besteht darin, alle Daten mit einem einheitlichen Tool zu sichern, egal, ob die Daten im eigenen Rechenzentrum, in einer Private Cloud oder Public Cloud vorgehalten werden. Damit ist nur noch ein Tool nötig, um Restore-Vorgänge durchzuführen oder Aufbewahrungszeiten zu ändern. Failover in die Cloud oder zwischen verschiedenen Cloud-Providern ist ebenso problemlos möglich wie ein Fallback. Intelligentes Tiering erleichtert es, ältere Daten automatisch auf eine preiswertere Speicherebene zu migrieren.

Dieser Ansatz erfordert eine Art Gateway zu allen genutzten Clouds. Die Lösung ist eine intelligente Appliance, die alle Metadaten der in den Clouds vorgehalten Daten verwaltet. Diese Aufgabe übernimmt eine Cloud Data Management-Plattform, die nicht an eine bestimmte Endspeicherumgebung gebunden ist. Beim Datenmanagement dreht sich alles um die Daten, während der Speicherort zweitrangig ist, solange er den Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit gerecht wird. Cloud Data Management (CDM) ermöglicht die Verwaltung und Sicherung von Daten in verschiedenen Clouds, am Netzwerk-Edge und im Rechenzentrum vor Ort. Mit diesem Ansatz lassen sich Backup und Recovery rationalisieren, Hybrid- und Multi-Cloud-Strategien beschleunigen und das Datenmanagement umfassend automatisieren. Eine CDM-Lösung integriert Backup, Storage, Replikation, Recovery und Datenmanagement auf einer einheitlichen Plattform. Eine sofort einsatzbereite Appliance fügt sich nahtlos in die vorhandene physische IT-Infrastruktur ein. Bei Bedarf kann die Umgebung später skaliert werden durch das Hinzufügen weiterer Appliances. Ebenso sind CDM-Plattformen auch in Form einer virtuellen Edge-Appliance oder als Cloud-Lösung nutzbar. Eine CDM-Plattform bildet dabei kein weiteres Datenmanagementsilo, sondern dient eher als „Data Fabric“, wie eine Gewebestruktur, um Daten unabhängig vom Speicherort und der jeweiligen Infrastruktur zentral und einheitlich zu verwalten. In einer Multi-Cloud-Umgebung können Unternehmen dadurch ihre Daten nahtlos zwischen verschiedenen Public Clouds migrieren und bei Bedarf jederzeit zurück ins eigene Rechenzentrum transferieren. Eine RESTful-API sorgt hierbei für eine einfache Integration und problemlose Interaktion mit der bestehenden Geschäftsumgebung. Flexible CDM-Lösungen ermöglichen eine Kombination mit PowerShell-basierten Tools ebenso wie mit SaaS-Angeboten wie ServiceNow, VMware vRealize Suite oder Puppet. Somit ist Cloud Data Management weit mehr als nur ein Backup-Tool und unterstützt ebenso Anwendungsszenarien wie Anaytik, DevOps, Prozessoptimierung und Workflow-Automatisierung.

Cloud-gerechtes Datenmanagement für maximalen Wert aus Daten

Ziel ist es heute, nicht nur das Datenwachstum zu bewältigen, sondern zugleich maximalen Wert aus der zunehmenden Fülle an Daten zu generieren. Datenmanagement basierend auf Metadaten, unabhängig vom Speicherort, ist ein zeitgemäßer Ansatz, um Daten für moderne Anwendungsfälle verfügbar zu machen. Cloud Data Management macht – unabhängig vom Speicherort – ein richtliniengesteuertes, einheitliches Datenmanagement möglich. Durch die Automatisierung aller Datenmanagementprozesse ist eine effiziente Datensicherung bei gleichzeitig uneingeschränkter Datenmobilität, gesteuert über eine zentrale Oberfläche, gewährleistet. Dies verschafft Unternehmen die Flexibilität, Daten in verschiedenen Public Clouds unterzubringen. Die Optionen für das Datenmanagement gehen dabei über das Standardangebot bei den Cloud-Betreibern hinaus. Dies ermöglicht Datenmanagement wie in einer On-Premises-Umgebung, ohne auf die Vorteile der Cloud verzichten zu müssen, sei es in einem Hybrid- oder Multi-Cloud-Szenario. Das Ergebnis ist uneingeschränkte Datenmobilität zugunsten von profitabler Datennutzung, mehr Agilität und besserer Wettbewerbsfähigkeit.



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