Die markantesten Ergebnisse der "Global Perception Study", die vor Kurzem im Rahmen des europäischen Ablegers des Cloud Foundry Foundation Summit in der niederländischen Hafenstadt Den Haag abgehalten wurde, lauten: Entwickler setzen auf weniger Komplexität und der Hype um Container schwächt sich merkbar ab. An der Studie haben weltweit mehr als 500 IT-Entscheider und Softwareentwickler teilgenommen.

Mit zunehmender Komplexität der Unternehmens-IT und der vorhandenen Cloud-Umgebungen nehmen Entwickler die Entwicklungs-Strategien immer öfter in die eigenen Hände. "Mehr Abstraktion und weniger Komplexität", lautet das Credo, wie die Ergebnisse der jüngsten "Global Perception Study" der Cloud Foundry Foundation zeigen.

Bereits 60 Prozent der Großunternehmen berichten, dass sie ihre IT-Infrastruktur in einer zunehmend komplexeren Multi-Cloud-Umgebung hosten, und die Mehrheit stattet ihre Entwickler hinsichtlich der Tools, die den neuen Anforderungen gerecht werden sollen, mit immer mehr Entscheidungsbefugnissen aus. Diese Verlagerung der Entscheidungsfindung führt zu höheren Abstraktionsebenen, die Entwicklern die Kontrolle über Tools ermöglichen, um neue Technologien zu liefern.

Die Studie liefert darüber hinaus einen Indikator für die Phasen des Container-Hype-Cycles. Der Einsatz von PaaS (Platform as a Service) ist innerhalb von sechs Monaten um sechs Prozentpunkte von 41 Prozent auf 47 Prozent gestiegen, während sich der Einsatz von Serverless und Containern bei jeweils 14 und 37 Prozent eingependelt hat. Es scheint so, dass sich der Einsatz von Containern stabilisiert hat, aber es ist wichtig zu beachten, dass jene Unternehmen, die Container einsetzen, mehr Bereitstellungen zu verzeichnen haben.

"Entwickler sind aufgefordert, auf höchster Ebene einen Beitrag zu Technologie-Beschaffung und -Einsatz zu leisten, und sie entscheiden sich zunehmend für mehr Abstraktion und weniger Komplexität. Cloud Foundry ist in dieser Hinsicht auch weiterhin technologieübergreifend gut aufgestellt und bietet die Features, die Entwickler am meisten brauchen: Reife, Sicherheit, Flexibilität, und Integrationsmöglichkeiten mit vorhandenen Technologie-Stacks", so Abby Kearns, Executive Director der Cloud Foundry Foundation. "Unternehmen, die ihre Entwicklungsteams bei Initiativen zur digitalen Transformation aktiv unterstützen, werden erfolgreich sein." Die Studie ergab weiters:

  • Produktivität und Flexibilität sind die wichtigsten Treiber für Entwickler bei der Toolauswahl. Wenn Entwickler gefragt werden, wie sie sich bei der Verwendung eines Tools oder dem Einsatz einer Technologie fühlen möchten, dann entscheiden sich 46 Prozent für „produktiv.“ Nahezu zwei Drittel der Befragten geben an, dass die Integrationsfähigkeit mit ihrer Umgebung der Schlüssel zur Verbesserung der IT-Lösung ist.

  • Die Rolle, die Entwickler unternehmensweit spielen, wird immer wichtiger. 48 Prozent der befragten Entwickler geben an, die Führungsebene erwarte von ihnen Details zu sicherheitsrelevanten Funktionen, und etwas mehr als ein Drittel gibt an, dass sie Machbarkeitsnachweise erbringen und der Vorstandsetage Anwendungsfälle für neue Technologien vorstellen müssen.

  • Den höchsten Wert messen Entwickler einer bewährten ausgereiften Plattform bei. 65 Prozent legen den größten Wert auf eine Plattform, die eine konsistente Erfahrung bietet. Für 59 Prozent bietet eine Plattform, die die Integration von Innovationen ermöglicht, den größten Nutzen für Teams, wenn es um die Fähigkeit geht, Softwareanwendungen zu entwickeln.

Das Beratungs- und Forschungsunternehmen ClearPath Strategies führt seit 2015 regelmäßig die "Cloud Foundry Foundation Global Perception Study" durch. Bei der nunmehr zehnten Umfrage rund um die Themenkomplexe Cloud und Entwickler wurden 505 Interviews mit IT-Profis und Führungskräften in 7 Regionen (China, Deutschland, Indien, Japan, Südkorea, Großbritannien und USA) geführt.
www.cloudfoundry.org/developer-abstraction-trends-report-2019/