Bild: Citi Bank

Zwar laufend bei den Banken rund um den Globus derzeit die grössten Stellenabbauprogramme seit fünf Jahren, dies gilt allerdings nicht für Informatiker. Diese sind in der Finanz-Industrie nach wie vor gefragt. So will etwa die Citigroup allein für den Bereich des Investment-Bankings 2500 neue Programmierer und Datenspezialisten einstellen.

Der Finanzkonzern sucht demnach Experten von New York bis ins indische Chennai, liess Stuart Riley, Chef des Bereichs Operations und Technologie bei der Institutional Clients Group der Bank, wissen. Die Neuzugänge würden unter anderem für Projekte im Bereich Aktien und festverzinsliche Wertpapiere benötigt. Die Einstellungen sollen dem Sales-Bereich eine effizientere Kundenbetreuung ermöglichen. "Die Technologie ergänzt die menschliche Arbeit durch bessere Nutzung von Daten", betonte Riley gegenüber dem Finanznachrichtendienst Bloomberg. Wohin der Trend geht, zeigt ein Blick auf die Handelsorders: Rund drei Viertel gingen vergangenes Jahr bei der Bank elektronisch ein.

Es verwundert daher nicht, dass die Finanz-Industrie im Wettrüsten um die effizienteste und leistungsstärkste Tech-Infrastruktur derzeit Milliarden investiert. Beim jährlichen IT-Investmentvolumen wird Citi gemäss Bloomberg noch von Goldman Sachs und JPMorgan Chase übertroffen. Demnach wendet JPMorgan jährlich 11 Milliarden Dollar für Technologie auf, während die Citigroup auf rund 8,5 Milliarden Dollar (etwa 20 Prozent der Gesamtkosten der Bank) kommt. Bei der Bank of America belaufen sich die Technologieausgaben demnach auf rund 10 Milliarden Dollar, wovon etwa 3 Milliarden Dollar auf neue Projekte entfallen.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Bei Citi beispielsweise helfe KI, Nachrichten zwischen dem Salespersonal und Kunden zu verstehen und den Mitarbeitern automatisch relevante Nachrichten, Analysen, Preise und Handelsideen zur Verfügung zu stellen. Durch diesen technischen Wandel ändern sich auch die Berufsbilder. "Die Abgrenzung zwischen Händlern und Tech-Spezialisten im Markt-Bereich verschwindet", betont Riley. Vor etwa zwei Jahren hatte die Bank 30 Plätze für einen Python-Programmierkurs und wurde laut Riley mit Anfragen überschwemmt. Heute hat sie 1600 Mitarbeiter im Front-Office, die in der Computersprache geschult sind.

Den Infos zufolge verfügt der Citi-Geschäftsbereich ICG bereits über 23'000 Tech-Spezialisten. Verstärkung sucht die Bank nun in London, New York, Shanghai, Toronto, Dublin, Tel Aviv sowie in Pune und Chennai in Indien sowie in Tampa, Florida. Im Verlaufe des neuen Jahres sollen die Technologieinvestitionen der Citigroup Einsparungen von bis zu 600 Millionen Dollar bringen.



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