Bild: Cisco

Vielen Schweizern sind Cybergefahren in den vergangenen zwölf Monaten deutlich bewusster geworden. Laut der aktuellen "Emea Consumer Security"-Studie von Cisco sehen das fast 45 Prozent so. Gleichzeitig sorgen sich nahezu zwei Drittel (61 Prozent) der Befragten, dass ihre vernetzten Geräte gehackt werden könnten. Einige Sicherheits-Basics, wie Multifaktor-Authentifizierung (MFA) werden überraschend gut genutzt, obwohl 33 Prozent diese Schutzmethode entweder nicht nutzen oder gar nicht kennen.

Beim hybriden Arbeiten verschwinden die Grenzen zwischen privaten und Firmengeräten: 67 Prozent der Befragten setzen laut Studie Multifaktor-Authentifizierung (MFA) bereits ein, um ihre Geräte zu schützen. Davon nutzen 33 Prozent MFA privat, 24 Prozent sowohl privat als auch beruflich. Ein wichtiger Schritt, denn auch die Nutzung privater Geräte für berufliche Aufgaben sei in der Schweiz spätestens seit "Hybrid Work" längst Normalität, so die Studienautoren.

Wie die Untersuchung weiters belegt, nutzen insgesamt 70 Prozent vorwiegend eigene, private Geräte für die Arbeit, bei den meisten (58 Prozent) kommt das Privathandy für Firmen-E-Mails zum Einsatz. Jeweils 47 Prozent bearbeiten darüber Dokumente, 44 Prozent tätigen berufliche Anrufe. Etwas seltener werden Privatgeräte für kollaborative Aufgaben genutzt, beispielsweise Videokonferenzen oder virtuelle Arbeitsräume (36 Prozent). Dies belege bereits, dass die Absicherung privater Devices von Seiten der IT- oder Security-Teams Priorität haben müsse.

Dem Wissen über die kritische Bedeutung der eigenen vernetzten Geräte stehe jedoch eine gewisse Untätigkeit gegenüber, wenn es beispielsweise um den Schutz des heimischen WLANs gehe. Fast ein Fünftel der Schweizer Befragten (18 Prozent) hat demnach ihr WLAN-Passwort noch nie geändert und bei weiteren 21 Prozent ist dies schon mehr als ein Jahr her. Dabei falle auf, dass es hier wenig Generationsunterschiede gebe, wobei die über 45 ein wenig vorsichtiger seien.

Ebenfalls kritisch sei die Nutzung von öffentlichen WiFi-Netzen. 40 Prozent loggen sich laut Befragung häufig oder sehr häufig in öffentliche WiFi-Netze ein, um beispielsweise E-Mails abzurufen. Auch bei komplexeren Aufgaben, wie dem Zugriff über VPN oder dem Nutzen vertraulicher Dokumente nutzen demnach 32 Prozent häufig oder sehr häufig öffentliches WiFi. Das kann problematisch werden, da über den Grad der Absicherung dieser Netze selten etwas bekannt ist und sogar ein unbefugter Eingriff durch Hacker möglich werde.

"Bei einem öffentlichen Wifi-Netzwerk weiss niemand, wer aus welchen Gründen mithört oder wie gut es der Betreiber abgesichert hat“, sagt Martin Lee, Emea Lead bei Talos, der Threat Intelligence- und Forschungsorganisation von Cisco. "Die Nutzung der Hotspot-Funktion des eigenen Telefons mit einem starken Passwort ist sicherer als die Nutzung eines öffentlichen Netzwerks. Und die Nutzung eines VPNs ist immer sicherer, als keinen VPN zu nutzen."

Wenn es um Ratschläge zur Absicherung von Geräten und zum sicheren Surfen geht, vertraut die Mehrheit der Schweizer Befragten gemäss Studie auf das persönliche Umfeld. 37 Prozent folgen den Hinweisen von FreundInnen und Verwandten. 32 Prozent verlassen sich auf "Common sense“ und fast jeder Vierte versucht IT-Security-Tips in traditionellen oder sozialen Medien zu finden. Ratschläge von Geräteherstellern werden von etwa einem Fünftel der Befragten (21 Prozent) in Anspruch genommen, Hinweise staatlicher Stellen nur von etwa 16 Prozent.

Zur Studie: Die "Emea Consumer Security"-Studie (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) wurde im August 2022 durch Censuswide im Auftrag von Cisco in der Schweiz und anderen Ländern erhoben – darunter u.a., dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und Italien. An der Befragung nahmen in der Schweiz 1.000 Personen teil, 47 Prozent davon Vollzeitbeschäftigte.