Zum Auftakt der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES), die bis 10. Januar in Las Vegas stattfindet, präsentierte Nvidia-Chef Jensen Huang mit "Project Digits" einen kompakten KI-Supercomputer, der von der Grösse her auf Schreibtische passt. Millionen Entwicklern, Datenwissenschaftlern oder auch Studenten soll damit die Möglichkeit geboten werden, an Software mit Künstlicher Intelligenz zu arbeiten.
Laut Huang soll der Rechner zum Preis ab 3000 Dollar voraussichtlich ab Mai von mehreren Herstellern angeboten werden. Im Inneren steckt demnach ein bisher geheimer Nvidia-Chip mit der Bezeichnung GB10. Mit "Digits" soll man beispielsweise an aufwendigen KI-Modellen arbeiten können. Die Technologie im Schreibtischformat könnte die Dominanz des Konzerns mit Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara in der Branche noch weiter untermauern.
Nvidia setzt ausserdem verstärkt auf Technologie für Roboter und selbstfahrende Autos. Autonome Fahrzeuge seien Realität und dürften zu einem Billionen-Geschäft werden, betonte Huang im Rahmen seiner Keynote am Vorabend der Messeeröffnung. Nvidia will dafür unter anderem einen Computer mit dem Namen Thor anbieten, in dem Informationen verschiedener Fahrzeug-Sensoren verarbeitet werden. Das Chipsystem könne zum Beispiel auch in humanoiden Robotern eingesetzt werden, liess Huang wissen.
Desweiteren entwickelte Nvidia die Software Cosmos, die realistisch aussehende Umgebungen zum Training Künstlicher Intelligenz generiert. Dabei gehe es darum, "der AI beizubringen, die reale Welt zu verstehen", erläuterte Huang. Das KI-Modell hinter Cosmos sei mit 20 Millionen Stunden Videoaufnahmen trainiert worden.