Haupteingang des Cern in Meyrin bei Genf (Bild Wikipedia/ Brücke Osteuropa/ CC)

Das Kernforschungszentrum Cern mit Sitz in Genf arbeitet künftig nicht mehr mit dem Facebook-Kommunikationstool "Workplace". Die kostenlose Testphase für die vom Cern seit 2016 verwendete Plattform ist abgelaufen. Das Cern hätte daher auf einen Bezahlmodus umstellen müssen oder für eine Gratis-Weiternutzung des Tools wichtige Daten an Facebook senden müssen. Und dies sei schon aufgrund des zweifelhaften Umgangs des Zuckerberg-Konzerns keine Option gewesen. Per Ende Januar nun habe das Cern daher die Plattform deaktiviert.

Das weltweit grösste Soziale Netzwerk hatte seine Plattform im Oktober 2016 dem Cern kostenlos zum Test zur Verfügung gestellt. Nach Ablauf der Testphase gab es für das Kernforschungszentrum zwei Möglichkeiten. Entweder hätte die Organisation für eine weitere Nutzung der ursprünglich kostenlosen Version bezahlt oder aber sie hätte auf eine kostenlose Version ohne Verwaltungs- und Zugriffsrechte wechseln müssen – mit der Übertragung aller Daten an Facebook.

"Der Verlust der Kontrolle über unsere Daten war inakzeptabel, ebenso die Bezahlung für ein Werkzeug, das nicht zu den grundlegenden Dienstleistungen gehört, die der Cern-Gemeinschaft angeboten werden", begründete die Institution ihren Entscheid. Zudem seien die Reaktionen auf Workplace bereits zuvor nicht immer positiv gewesen. Viele Benutzer hätten angegeben, dass sie es vorziehen würden, beim Schutz personenbezogener Daten nicht ein Tool eines Unternehmens zu verwenden, dem sie nicht vertrauen.

Nun prüfe das Cern andere kostenlose Alternativen, um weiterhin mit Forschern der Wissenschaftsgemeinschaft in Kontakt zu bleiben, lässt die Organisation via Aussendung verlauten.