Der Cern-Rat hat die Italienische Teilchenphysikerin Fabiola Gianotti für eine zweite Amtszeit als Generaldirektorin des Cern bestellt.

Vorige woche hat der Rat Gianotti als Nachfolgerin ihrer selbst bestimmt, die Ernennung wird auf der Dezember-Tagung formalisiert und finalisiert. Ihre zweite Amtszeit von fünf Jahren beginnt mit 1. Jänner 2021. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Cern, dass ein Generaldirektor für eine volle zweite Amtszeit ernannt wird, sie ist auch die erste Frau, die Generaldirektorin des Cern wurde.

Cern-Präsidentin Ursula Bassler: "Ich freue mich sehr, dass Fabiola Gianotti für eine zweite Amtszeit wiederernannt wurde. Cern wird weiterhin von ihrer starken Führung und Erfahrung profitieren, insbesondere bei wichtigen anstehenden Projekten wie dem High-Luminosity Lhc, der Umsetzung der Europäischen Strategie für Teilchenphysik und dem Bau des Science Gateways. Während ihrer ersten Amtszeit hat sie unsere vielfältige und internationale wissenschaftliche Organisation hervorragend geführt und ist ein Vorbild geworden, insbesondere für Frauen in der Wissenschaft."

Fabiola Gianotti: "Ich bin dem Cern-Rat zutiefst dankbar für das erneuerte Vertrauen. Es ist ein grosses Privileg und eine grosse Verantwortung. Ich fühle mich geehrt, die Gelegenheit zu haben, mit den Cern-Mitgliedstaaten, assoziierten Mitgliedstaaten, anderen internationalen Partnern und der weltweiten Gemeinschaft der Teilchenphysiker zusammenzuarbeiten."

Gianotti hat an der Universität Mailand experimentelle Teilchenphysik studiert und ist seit 1994 Forschungsphysikerin am Cern. Sie leitete die Zusammenarbeit des Atlas-Experiments von März 2009 bis Februar 2013, einschließlich des Zeitraums, in dem durch die LHC-Experimente Atlas und Cms das Higgs-Boson nachgewiesen werden konnte. Das wurde 2013 mit dem Nobelpreis für Physik für die Theoretiker François Englert und Peter Higgs gewürdigt.

Das Cern befindet sich an der französisch-schweizerischen Grenze und hat den Hauptsitz in Genf. Die Mitgliedstaaten sind: Österreich, Belgien, Bulgarien, Tschechische Republik, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Israel, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowakei, Spanien, Schweden, Schweiz und das Vereinigte Königreich. Zypern und Slowenien sind assoziierte Mitgliedstaaten im Vorfeld der Mitgliedschaft. Kroatien, Indien, Litauen, Pakistan, die Türkei und die Ukraine sind assoziierte Mitgliedstaaten. Die Europäische Union, Japan, Jinr, die Russische Föderation, die Unesco und die Vereinigten Staaten von Amerika haben derzeit Beobachterstatus.

Fabiola Gianotti Generaldirektorin Cern (Foto Herbert Koczera)
LHC am Cern (Bild Herbert Koczera)