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Die diesjährige Ausgabe der weltgrössten IT-Messe "Cebit", die vom 20. bis 24. März wiederum in Hannover über die Bühne geht, untersteht dem Leitthema "d!conomy - no limits". Der englische Begriff für "grenzenlos" und das Kunstwort "d!conomy" - eine Fusion der englischen Begriffe für Digitalisierung und Wirtschaft - sollen die Dimension der heute alle Lebensbereiche erfassenden Digitalisierung zum Ausdruck bringen.

Laut Aussendung der Messeleitung reicht in diesem Jahr die Spanne der gezeigten Anwendungen von humanoiden Robotern bis hin zu intelligenten Prothesen oder digitalen Altenpflegern und Türöffner-Chips, die nicht nur sprichwörtlich unter die Haut gehen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Mensch und Maschine immer mehr. Die Digitalisierung erlebbar machen ist der selbst gesetzte Ziel der Technologiemesse, die zahlreiche Anwendungsbeispiele für Versicherungen und Banken, Handel, den Gesundheitssektor, die öffentliche Hand oder den Automobilbereich verspricht.

Das Messeschaufenster in Sachen ICT will ganz klar Trendbarometer und Impulsgeber für die digitale Welt sein. Die Cebit hat sich in den vergangenen Jahren vom einstigen Magneten für alle Computer-Enthusiasten zur reinen Digital-Fachmesse für Geschäftskunden entwickelt. Partnerland ist diesmal mit Japan ein Staat, der zur Weltspitze gehört. "Die Digitalisierung beeinflusst unsere Wirtschaft so stark wie kaum etwas anderes", betont die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die schon vor einem Jahr mehr Tempo beim digitalen Umbau der Wirtschaft in Europa gefordert hatte.

Neue Entwicklungen beim 3D-Druck, bei den Robotern und auch der künstlichen Intelligenz könnten Produktionsprozesse und ganze Wertschöpfungsketten revolutionieren, heisst es in einem Grusswort der Kanzlerin, die konstatiert: "Die Analyse riesiger Datenmengen ermöglicht neue Geschäftsmodelle und Produkte, die auf Kundenwünsche genau zugeschnitten sind." Mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe plant sie am Eröffnungstag wieder einen Rundgang durch die Hallen.

Bei den zahlreichen Konferenzen, die die Cebit seit ihrer Neuausrichtung begleiten, werden neben diversen kreativen Köpfen der digitalen Welt auch Buch-Autor Michael Nast ("Generation beziehungsunfähig") oder der Präsident des deutschen Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, Vorträge halten. Der BKA-Präsident soll die kriminelle, dunkle Seite der Digitalwelt ("Cybercrime/Darknet") beleuchten. Auch der NSA-Enthüller Edward Snowden wird sich erneut per Video-Schaltung aus seinem russischen Exil zu Wort melden.

Eine Bohrinsel im Massstab 1:15 baut Chip-Gigant Intel auf. Er will an ihr den Drohnen-Einsatz in der Industrie anschaulich demonstrieren. Denn in einem "Drohnenpark" unter freiem Himmel soll diesmal unter anderem gezeigt werden, wie mit den kleinen Fluggeräten solche Plattformen oder auch Windräder inspiziert werden können. Auch der zuletzt bei den US-Wahlen kontrovers diskutierte Einsatz von Bots - Software, die in Online-Netzwerken mit Menschen kommunizieren kann - wird in Hannover eine wichtige Rolle spielen. Wer die Welt der fahrerlosen Fahrzeuge erproben will, hat dazu in Hannover die Chance: Bei der Cebit werden autonom fahrende Shuttle-Zubringer eingesetzt, unter anderem auch von der schweizerischen Post.