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Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung einen Verbund der Rechenzentren für die zentrale Bundesverwaltung genehmigt. Der Verbund besteht aus vier Rechenzentren, zwei mit militärischem Vollschutz sowie zwei mit einem Schutzniveau entsprechend gängigen zivile Anforderungen. Eines der zivilen Rechenzentren werde durch die Armee mitbenutzt, heisst es.

Mit dem Rechenzentren-Verbund soll die Zahl der Rechenzentren in der Bundesverwaltung deutlich gesenkt und der zukünftige Kapazitätsbedarf der Bundesinformatik kostengünstig sowie umweltschonend sichergestellt werden, lässt der Bundesrat via Aussendung verlauten.

Derzeit wird die Bundesinformatik noch in zahlreichen kleineren Rechenzentren an verschiedenen Standorten betrieben. Im Gegensatz zu einem grossen Rechenzentrum verbrauchen mehrere kleinere Zentren grundsätzlich mehr Energie, um die gleiche Rechen- und Speicherkapazität bereitzustellen, betont der Bundesrat in seiner Mitteilung.

Gestützt auf der IKT-Strategie des Bundes 2012-2015 hätten die zivilen und militärischen Leistungserbringer gemeinsam ein departementsübergreifendes Konzept für einen Rechenzentren-Verbund erstellt, heisst es im Schreiben weiters. Mit diesem Verbund werde die heute heterogene und teils ineffiziente Rechenzentren-Landschaft der gesamten Bundesverwaltung und der Armee so angepasst, dass die zukünftigen Anforderungen bezüglich Kapazität, Sicherheit und Verfügbarkeit, wo nötig auch in Notlagen und Krisen, so wirtschaftlich wie möglich erfüllt würden. Um den steigenden Bedürfnissen an Rechenkapazität gerecht zu werden, würden die Rechenzentren modulartig geplant und realisiert.

Es seien auch externe Mietvarianten geprüft, aber aus qualitativen und wirtschaftlichen Gründen nicht weiter berücksichtigt worden, betont der Bundesrat.

Der Verbund umfasst nebst der Erneuerung und Instandhaltung eines zivilen Rechenzentrums im Raum Bern und den zwei militärisch geschützten Zentren auch die Neuerstellung eines nach zivilen Anforderungen gebauten Rechenzentrums das sowohl zivil als auch militärisch genutzt wird. Mit der Projektleitung für die Planung und den Bau dieses gemeinsamen Rechenzentrums hat der Bundesrat die Armasuisse im VBS betraut. Es soll den Betrieb im Jahr 2020 aufnehmen. Die beiden militärischen Rechenzentren sollen bis 2021 voll funktionsfähig sein. Das rein zivile Zentrum werde durch gezielte Instandhaltung mindestens bis ins Jahr 2030 weiterbetrieben werden können. Die Kredite für diese Rechenzentren sollen in den entsprechenden Immobilienbotschaften beim Parlament beantragt werden.

Sobald die Applikationen in die neuen Rechenzentren migriert worden seien, würden die bestehenden Rechenzentren, welche im Verbund nicht mehr vorgesehen sind, stillgelegt, lässt der Bundesrat abschliessend wissen.



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