Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres hat ein unabhängiges Panel zur digitalen Kooperation bestehend aus Vertretern aller interessierten Anspruchsgruppen lanciert. Es soll Lücken im aktuellen globalen Gouvernanz-Ökosystem der digitalen Welt identifizieren und Vorschläge machen, wie die Kooperation zum Nutzen aller verbessert werden könne. In die hochrangige Gruppe ist auch Bundesrätin Doris Leuthard berufen worden. Durch sie könne die Schweiz ihre Erfahrungen im Bereich der digitalen Gouvernanz einbringen und ihre Rolle als glaubwürdige und konstruktive Akteurin in diesem Feld stärken, teilt das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) dazu mit.

Das 22-köpfige Gremium wird von Melinda Gates, Mitbegründerin der Bill & Melinda Gates Stiftung, und Jack Ma, Gründer der Alibaba Gruppe, geleitet. Das Panel soll seine Arbeit bereits im August aufnehmen und bis im Frühjahr 2019 einen Bericht mit konkreten Empfehlungen zur Verbesserung der globalen digitalen Kooperation erarbeiten. Unterstützt wird es durch ein Sekretariat, das in New York und Genf angesiedelt wird und von Amandeep Gill, Botschafter Indiens bei der UN-Konferenz zur Abrüstung, und Jovan Kurbalija, Direktor der DiploFoundation und Leiter der Geneva Internet Platform (GIP) geleitet wird. Die Ansiedlung des Sekretariats in Genf und das Engagement des Leiters der GIP unterstreichen nach Ansicht des Bakom die Rolle der Schweiz und insbesondere des internationalen Genf als Zentrum globaler Digitalpolitik. Die Schweiz habe die Einsetzung eines hochrangigen Beratergremiums zur digitalen Kooperation seit Anbeginn unterstützt.

Hintergrund der Initiative ist, dass die Digitalisierung zunehmend alle Lebensbereiche durchdringe und sie grundlegend umwälze. Künstliche Intelligenz, Big Data oder Internet of Things veränderten die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft grundlegend. Daher mehrten sich die Stimmen, die ein verbessertes Steuerungs- und Kooperationssystem der digitalen Welt fordern, um die Vision einer Informationsgesellschaft im Dienste aller Menschen umzusetzen. Diese jüngste Initiative des UNO-Generalsekretärs trägt diesen Überlegungen Rechnung.

Doris Leuthard wurde in ein hochrangiges Digitalisierungsgremium berufen (Bild: Uvek)