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Die British Library, die Nationalbibliothek des Vereinigten Königreichs, hat das Potenzial des iPads als elektronisches Lesegerät für sich entdeckt. Wie die international renommierte Bücherei wissen lässt, steht seit kurzem eine spezielle kostenlose Applikation für das Apple-Tablet zum Download bereit, die Leseratten einen wahren literarischen Schatz in elektronischer Form eröffnet.

Genauer gesagt handelt es sich dabei um die "19th Century Historical Collection", einen reichhaltigen Fundus von mehreren zigtausend Buch-Klassikern, von denen zum Start mehr als tausend Stück digital abrufbar sein sollen. "Die in der 19th Century Historical Collection gesammelten Bücher umfassen einen reichhaltigen Schatz von enormem historischen, wissenschaftlichen und kulturellen Wert", erklärt Carolina Brazier, Director of Scholarship and Collections bei der British Library. Die zur Verfügung gestellten Titel seien dabei für Fachkräfte aus der Forschung genauso interessant wie für Hobby-Enthusiasten aus den verschiedensten thematischen Bereichen. "Mit unserem Projekt erwecken wir die Literatur zum Leben", so Brazier.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lassen sich über die vorgestellte App eigenen Angaben zufolge bereits mehr als tausend digitalisierte Werke abrufen. Mit dabei sind neben zahlreichen eher weniger bekannten Titeln auch eine Reihe von literarischen Klassikern wie "Frankenstein" von Mary Shelly oder "Die Abenteuer von Oliver Twist" von Charles Dickens. "Die inhaltliche Palette reicht von Reiseliteratur über Naturgeschichte bis hin zu Science-Fiction-Romanen und philosophischen Werken", heisst es in der entsprechenden Ankündigung. Noch in diesem Sommer soll das Angebot auf über lizenzfreie 60.000 Bücher aus der Public Domain erweitert werden.

Hintergrund für die aktuelle iPad-Initiative der British Library ist der Versuch, klassische literarische Werke in einer modernen und zeitgemäßen Form aufzubereiten, um so das allgemeine Interesse für Literatur bzw. die Lust am Lesen vor allem bei jüngeren Zielgruppen zu fördern. "Indem wir diese Bücher für iPad-User zugänglich machen, erweitern wir ihre Sichtbarkeit und Verfügbarkeit auf ein weitaus größeres Publikum, als es in unseren Lesesälen jemals möglich wäre", betont Brazier.

Das Apple-Tablet habe man vor allem aufgrund seiner spezifischen Form und Funktionalität als digitale Leseplattform für das Projekt ausgewählt. "Für die Zukunft werden wir uns aber auch andere Plattformen und Formate - wie etwa Android - ansehen", so Brazier.