Beim 5G-Ausbau in Grossbritannien von Kernteilen ausgeschlossen: Huawei (Foto: Karlheinz Pichler)

Probleme für Huawei auch in Grossbritannien. Die Briten wollen den chinesischen Netzwerkausrüster einem Insider zufolge beim Ausbau zum Netz der nächsten Mobilfunkgeneration 5G von bedeutenden Teilen ausschliessen. Zu Bereichen der Infrastruktur, die nicht wesentlich seien, erhalte der Konzern nur einen eingeschränkten Zugang, sagte jemand aus Sicherheitskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

In diesem Zusammenhang verwies ein Regierungssprecher auf die Vertraulichkeit der Beratungen des Nationalen Sicherheitsrates und erklärte, zu gegebener Zeit eine Entscheidung zu veröffentlichen. Die Regierung habe die 5G-Lieferkette gründlich überprüft, um eine sichere Basis "jetzt und in Zukunft" zu gewährleisten. Die Sicherheit der britischen Telekommunikationsnetze sei von grösster Bedeutung. Die Zeitung "Daily Telegraph" hatte zuvor berichtet, trotz Bedenken einzelner Minister habe sich der Nationale Sicherheitsrat unter Leitung von Premierministerin Theresa May darauf geeinigt, Huawei den Zugang zum 5G-Ausbau beschränkt zu gewähren. Damit könnte der Konzern etwa Antennen zur Verfügung stellen. Eine ähnliche Rolle spielt er bereits im existierenden Mobilfunknetz Grossbritanniens.

Die Vereinigten Staaten hingegen fordern den kompletten Ausschluss von Huawei. Sie werfen dem chinesischen Konzern vor, seine Technologie, die weltweit in Mobilfunknetzen eingesetzt wird, zur Spionage auszunutzen. Die EU-Kommission hat dagegen den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, nicht grundsätzlich auf 5G-Ausrüstung von Huawei zu verzichten. Vielmehr sollten sich die Mitgliedsstaaten über den Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes und Sicherheitsrisiken austauschen und Massnahmen gegen Risiken bis Ende des Jahres vorlegen. Damit vertritt die Kommission eine ähnliche Position wie die deutsche Regierung und grosse Telekommunikationsanbieter in Europa, die sich gegen den von den USA geforderten Ausschluss von Huawei ausgesprochen hatten.