In Brasilien werden gezielt über Whatsapp verbreitete Falschinformationen untersucht (Bild: Pixabay)

Brasiliens Bundespolizei hat Ermittlungen zur gross angelegten Verbreitung von Falschinformationen in den sozialen Medien anlässlich der Präsidentschaftswahl angekündigt: Die Polizei werde Desinformationen untersuchen, welche zu den beiden verbleibenden Kandidaten im Umlauf seien, sagte Sicherheitsminister Raul Jungmann. Die Ermittlungen erfolgen demnach auf die Empfehlung des Büros des Bundesstaatsanwalts, Online-Falschmeldungen gegen beide Kandidaten auf mögliche Straftaten hin zu untersuchen.

Zuvor hatte die angesehene Tageszeitung "Folha de Sao Paulo" berichtet, Unternehmen hätten vor der ersten Wahlrunde am 7. Oktober ein massenhaftes Verschicken von Whatsapp-Nachrichten an viele von Brasiliens 120 Millionen Nutzern finanziert, in denen der linke Präsidentschaftskandidat Fernando Haddad angegriffen wurde. Haddad wirft seinem rechtspopulistischen Kontrahenten Jair Bolsonaro vor, hinter der "verleumderischen" Messengerdienst-Kampagne zu stecken.