Huawei steht vor grossen Herausforderungen (Bild: Karlheinz Pichler)

Die von US-Präsident Donald Trump initiierten Geschäftsblockaden gegen Huawei könnten beim chinesischen ICT- und Smartphone-Riesen zu enormen Absatzeinbussen führen. Laut Prognosen der beiden Forschungsinstitute Fubon Research und Strategy Analytics könnten die Smartphone-Verkäufe von Huawei um 24 Prozent einbrechen.

Auch andere Marktanalysten rechnen in den kommenden sechs Monaten ebenfalls mit deutlichen Einbrüchen, scheuen aber vor konkreten Prognosen zurück, da die Unsicherheiten rund um das Geschäftsverbot zu gross seien. Handyhersteller wie Samsung und Apple könnten die entstehende Lücke nach Ansicht der Experten schliessen.

Zur Erinnerung: Die USA hatten Huawei vergangene Woche auf eine schwarze Liste gesetzt, die es US-Firmen untersagt, mit dem Unternehmen Geschäfte zu tätigen. US-Präsident Donald Trump wirft dem Konzern vor, dass mit seinen Produkten Spionage für den chinesischen Staat betrieben werden kann. Huawei weist das zurück. Mehrere Firmen wie Google, Vodafone, BT gingen bereits auf Abstand zu Huawei-Produkten. Dagegen halten die Schweizer Mobilfunkanbieter Swisscom, Salt und Sunrise vorerst an Huawei-Smartphones fest.

Nach Ansicht von Linda Sui von Strategy Analytics könnte Huawei über kurz oder lang aus dem westeuropäischen Markt verschwinden, wenn es den Zugang zu Google verliert. Das Unternehmen werde aber vermutlich durch die Grösse des chinesischen Heimmarktes überleben. Studien des Branchendienstes IDC zufolge hat Huawei am globalen Smartphone-Markt einen Anteil von 30 Prozent und lieferte 2018 rund 208 Millionen Smartphones aus. Die Hälfte davon ging in Länder ausserhalb Chinas. Wichtigste Region ist nach Angaben von Huawei Europa.