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Für die Mehrheit der Schweizer Unternehmen sind die wachsenden Mengen anfallender Daten und deren Analyse von zentraler Wichtigkeit. Dies geht aus einer Umfrage der Commerzbank Schweiz hervor. Bei 75 Prozent der befragten Unternehmen erklärte das Management demnach, dass die digitalen Daten schon heute eine zentrale Bedeutung hätten respektive in Kürze haben würden. Und bei rund 60 Prozent der Betriebe wird damit gerechnet, dass aufgrund von Big Data starke neue Wettbewerber auftauchen und es zu einer Konsolidierung der Märkte komme.

90 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass dank den Datensammlungen und -auswertungen neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden können. Gleichzeitig erwarten knapp 40 Prozent, dass bestehende Produkte oder Dienstleistungen dadurch an Bedeutung einbüssen werden.

Big Data dürfte aber auch, zumindest ergibt das die Umfrage der Commerzbank, zu einer umfassenden Automatisierung der Arbeitsprozesse und zur Entwicklung neuer Produktionstechniken beitragen. Und darüber hinaus, so glaubt knapp die Hälfte der Befragten, grosse Einsparungen beim Personal ermöglichen.

Über alles gesehen glaubt Marc Steinkat, Chef der ausschliesslich im Firmenkundenbereich operierenden Commerzbank Schweiz, dass die Schweizer Unternehmen die Potenziale von Big Data erkannt haben. "Noch längst nutzen aber nicht alle die Potenziale", so Steinkat. Und im Vergleich zu Deutschland, wo die Commerzbank dieselbe Befragung durchgeführt hat, sieht Steinkat die Schweiz insofern im Vorteil, als in den Unternehmen hierzulande über Big Data nicht nur theoretisch auf Führungsebene diskutiert wird, sondern diesbezüglich auch ein reger Austausch zwischen Management und Vertretern tieferer Hierarchiestufen herrscht.

Als gut bewertet wird von Seiten der Commerzbank und der befragten Firmen die digitale Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz: Gegen drei von vier Unternehmen bezeichnen diesbezüglich die Innovationsfähigkeit der Unternehmen als "international führend oder überdurchschnittlich", punkto wissenschaftliche Grundlagenforschung ist die Einschätzung sogar noch euphorischer. Hingegen ist für zahlreiche Firmen die fehlende Qualifikation der Mitarbeitenden ein Faktor, welche die Erfassung und Analyse von Daten blockiert.

Für die Umfrage wurde mit Führungskräften von 100 Schweizer Unternehmen mit 100 Millionen Franken oder mehr Umsatz gesprochen. Die Firmen sind in unterschiedlichen Branchen tätig, mehrheitlich handelt es sich dabei allerdings um Unternehmen aus der verarbeitenden Industrie.