Einer der berühmtesten Whistleblower: Edward Snowden (Bild: Wikipedia/ Laura Poitras/ CCO)

In der Europäischen Union werden Whistleblower in Zukunft einen besseren Schutz erhalten. Denn Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments haben sich in Strassburg auf EU-weite Mindeststandards zum Schutz der Hinweisgeber geeinigt, wie Verhandlungsführerin des Parlaments, Virginie Rozière, auf Twitter bekannt gab. Weitere Details sollen im Verlaufe des Dienstags öffentlich werden.

Die EU-Kommission hatte Angesichts mehrerer Skandale wie dem Facebook-Datenleck oder den sogenannten Panama Papers, die erst durch Whistleblower öffentlich geworden waren, bereits im April 2018 einen Vorschlag zum einheitlichen Schutz der Hinweisgeber vorgelegt. Bis dahin hatten nach Angaben der Brüsseler Behörden nur zehn EU-Staaten Regeln, die Whistleblower uneingeschränkt schützen.

Bei der Wahl des Meldekanals haben Whistleblower Rozière zufolge künftig Flexibilität. Parlament und EU-Staaten hatten lange darüber gestritten, ob die Hinweisgeber sich in der Regel zuerst an eine Meldestelle im eigenen Unternehmen wenden müssen. Das Parlament hatte sich für mehr Wahlfreiheit eingesetzt. Die EU-Staaten und das Parlament müssen die Einigung noch formell bestätigen. Anschliessend haben die Länder rund zwei Jahre Zeit, die neuen Regeln in nationales Recht umzuwandeln.

Bei Whistleblowing geht es um das Aufdecken und Weitergeben von Missständen oder kriminellen Machenschaften durch Insider, die meist als Mitarbeiter einen privilegierten Zugang zu Informationen haben.