Die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit der Universität Bern hat an der diesjährigen IT-Beschaffungskonferenz die neue Plattform Intelliprocure lanciert. Die Plattform verspricht das Beschaffungswesen durch verknüpfte Daten, Transparenz und eine umfassende Sammlung der Ausschreibungsunterlagen zu revolutionieren. Hintergrund dazu ist, dass in der Schweiz jährlich über 40 Milliarden Franken für öffentliche Beschaffungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene ausgegeben werden, das öffentliche Beschaffungswesen jedoch an Intransparenz und Ineffizienz in der Vergabe krankt.

Die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit will laut einem heute veröffentlichten Communiqué mehr Wissen (Intelligence), Erfahrungsaustausch, Effizienz und Vernetzung in das öffentliche Beschaffungswesen bringen. Im Rahmen ihrer Forschungsinteressen analysiert die Forschungsstelle die Nachhaltigkeit der Beschaffung der öffentlichen Hand mithilfe der Simap-Daten (über 330 GB Ausschreibungsmeldungen, -Unterlagen, und Zuschläge). Diese Daten stehen nun allen Beteiligten intelligent aufbereitet und verlinkt zur Verfügung. Mittels der eigens entwickelten Applikation www.intelliprocure.ch sind die Simap-Daten von sämtlichen Beschaffungssektoren übersichtlich, interaktiv und zweckdienlich nutzbar. Die an der heutigen IT-Beschaffungskonferenz vorgestellte Plattform verspricht Licht ins Dunkel des Beschaffungswesens durch nachfolgende Funktionen zu bringen:

  • Offene Ausschreibungen: Hintergrund-Informationen über offene Ausschreibungen 


  • Ausschreibungsrecherche: Volltextsuche und Download von Ausschreibungsunterlagen 


  • Marktanalyse: Ausschreibungen und Zuschläge nach CPV summieren und visualisieren 


  • Anbieteranalyse: Ranking der Anbieter, gefiltert nach verschiedenen Kriterien 


_Registrierung: als Anbieter, Beschaffungsstelle oder andere Organisation 


"Es ist sehr sinnvoll, dass der Simap-Datenschatz gehoben wird, die Daten veredelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden," meint dazu Marcel Hadorn, Rechtsanwalt und Teamleiter beim KBB (Kompetenzzentrum Beschaffungswesen des Bundes, Bundesamt für Bauten und Logistik BBL). Die Plattform richtet sich an Beschaffungsstellen, Anbieter und weitere Organisationen (Beratungsunternehmen, Anwaltskanzleien, Ingenieur- und Architekturbüros, Verbände, Medien etc.). Die Nutzerbeiträge sind von der Organisationsgrösse abhängig (von 200.- bis 800.- CHF pro Jahr) und sollen den Unterhalt und die Weiterentwicklung der Plattform sichern, heisst es abschliessend im Communiqué.



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