Unternehmen setzen verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI), um ihre Cyberabwehr zu stärken, äussern jedoch zunehmend auch Besorgnis über das Potenzial dieser Technologie, ihre Angriffsfläche zu vergrössern und neue Risiken zu schaffen. Dies geht unter anderem aus einem aktuellen Report der IT-Security-Spezialistin Trend Micro hervor.
Laut der Studie setzen mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Schweizer Unternehmen (81 Prozent weltweit) bereits KI-gestützte Tools als Teil ihrer Cybersicherheitsstrategie ein, weitere 17 Prozent (16 Prozent weltweit) prüfen aktiv deren Implementierung. Nahezu alle Befragten (96 Prozent in der Schweiz, 97 Prozent weltweit) sind laut report offen für den Einsatz von KI in irgendeiner Form. 65 Prozent der Schweizer Befragten (52 Prozent weltweit) nutzen sie demnach bereits für wichtige Security-Prozesse wie das automatisierte Auffinden von Assets, Risikopriorisierung und Anomalieerkennung. Zudem hoffen offenbar viele Verantwortliche auf die Möglichkeiten von KI, um ihre Cybersicherheit zu verbessern: Bei 42 Prozent der befragten Unternehmen in der Schweiz wie weltweit haben KI und Automatisierung oberste Priorität zur Verbesserung der Cybersicherheit
Doch die zunehmende Verbreitung von KI-Lösungen birgt gemäss der Studie auch erhebliche Risiken. 94 Prozent der Schweizer Unternehmen (ebenso 94 Prozent weltweit) glauben nämlich, dass sich KI in den nächsten drei bis fünf Jahren negativ auf ihre Cyberrisiken auswirken wird. Zwei Drittel (67 Prozent in der Schweiz gegenüber nur 53 Prozent weltweit) erwartet eine Zunahme des Umfangs und der Komplexität von KI-gesteuerten Angriffen, die sie zwingen werden, ihre bestehenden Cybersicherheitsstrategien zu überdenken und neu aufzustellen. Zu den grössten Bedenken schweizerischer Unternehmen beim Einsatz von KI zählen der Trend-Micro-Studie zufolge:
-- das Risiko der Offenlegung sensibler Daten (44 Prozent in der Schweiz, 42 Prozent weltweit)
-- die Möglichkeit, dass geschützte Daten von nicht vertrauenswürdigen Modellen ausgenutzt werden (41 Prozent in der Schweiz, 36 Prozent weltweit)
-- die Ungewissheit darüber, wie Daten von KI-Systemen verarbeitet und gespeichert werden (41 Prozent in der Schweiz, 38 Prozent weltweit)
-- die Herausforderungen bei der Überwachung durch die Zunahme neuer Endpunkte und APIs (31 Prozent in der Schweiz, 31 Prozent weltweit)
-- die Entstehung von Blind Spots durch die Verbreitung von Schatten-IT (30 Prozent in der Schweiz, 31 Prozent weltweit)
-- ein erhöhter Compliance-Druck (30 Prozent in der Schweiz, 33 Prozent weltweit)
"KI birgt ein enormes Potenzial für die Stärkung der Cyberabwehr, von der schnelleren Erkennung von Anomalien bis zur Automatisierung zeitaufwändiger Aufgaben", betont Rachel Jin, Chief Enterprise Platform Officer bei Trend Micro. "Aber Angreifer sind ebenso eifrig dabei, KI für ihre Zwecke zu nutzen, und das schafft eine sich schnell verändernde Bedrohungslandschaft. Unsere Forschung und unsere Praxistests machen deutlich, dass Cybersicherheit von Anfang an in KI-Systeme integriert werden muss."
Mit der zunehmenden Integration von KI in die IT-Umgebungen von Unternehmen fordert Trend Micro die Sicherheitsverantwortlichen auf, die dynamische Risikolandschaft aktiv zu bewerten und jede Phase der KI-Einführung durch strenge Security-Massnahmen abzusichern.
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