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Russische Behörden haben im Zuge des Vorgehens gegen den beliebten Messenger-Dienst Telegram Millionen von IP-Adressen blockiert, darunter Hunderttausende von Cloud-Diensten von Google und Amazon. Agenturberichten zufolge sperrte die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor heute insgesamt an die 18 Millionen IP-Adressen, die zur Nutzung von Telegram verwendet wurden.

Derzeit würden 18 Subnetze blockiert, erklärte ein Roskomnadsor-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax. "Alle gehören zu Amazon oder Google.“ Die russischen Behörden hatten gestern mit der Sperrung von Telegram begonnen. Richter hatten die Blockade angeordnet, nachdem der Onlinedienst den russischen Geheimdiensten die Entschlüsselung privater Chats verweigert hatte. Die Sperrung wurde aber häufig umgangen - unter anderem durch verschlüsselte VPN-Verbindungen oder Proxys. Telegram-Mitbegründer Pawel Duro schrieb auf seinem Kanal, es sei kein erheblicher Rückgang der Aktivität auf dem Messenger-Dienst festgestellt worden, weil die Russen das Verbot umgehen würden. Und weiter: "Ich danke euch russischen Telegram-Nutzern für eure Unterstützung und Treue. Danke, Apple, Google, Amazon, Microsoft, dass ihr euch nicht an der politischen Zensur beteiligt habt."

Der Messenger-Dienst Telegram startete im Jahr 2013. Seither stieg die Zahl der Nutzer auf über 200 Millionen an. Besonders beliebt ist der Dienst wegen seiner starken Verschlüsselung bei politischen Aktivisten, er wurde allerdings auch schon von Extremisten genutzt.



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