Verdi hat zum vorweihnachtlichen Streik ausgerufen (Bild: Verdi)

Die Gewerkschaft Verdi hat in Deutschland zum vorweihnachtlichen Streik bei Amazon ausgerufen. Beschäftigte des Online-Versandhandelsriesen haben mit Beginn der Nachtschicht auf heute an den Standorten in Werne, Leipzig, Rheinberg, Koblenz sowie an zwei Niederlassungen in Bad Hersfeld die Arbeit niedergelegt. Der Streik soll bis einschliesslich Heiligabend andauern, teilt die Gewerkschaft Verdi dazu mit. Sie rechnet damit, dass sich rund 1.700 Leute am Arbeitsausstand beteiligen.

Bereits seit mehreren Jahren fordert die Gewerkschaft, dass Amazon den Tarifvertrag für den deutschen Einzelhandel unterzeichnet. Was Amazon wiederum beharrlich ablehnt.

Gemäss den Ausführungen der Verdi-Bundesvorständin Stefanie Nutzenberger habe die weitgehende Schliessung von Läden seit der vergangenen Woche wegen des Lockdowns in der Pandemie dazu geführt, dass das Bestellaufkommen bei Versandhändlern wie Amazon noch einmal deutlich gestiegen sei. Amazon verdiene sich in der aktuellen Krise "eine goldene Nase". Während der US-Konzern mit Zentrale in Seattle seine Milliardengewinne weiter erhöhe, "verweigert er den Beschäftigten eine tarifvertragliche Bezahlung", kritisierte die Gewerkschafterin. Stattdessen würden die Mitarbeiter "einem noch grösseren Druck ausgesetzt, weil Amazon trotz der zusätzlichen Arbeitshetze Lieferversprechungen macht".

Seitens Amazon wird darauf hingewiesen, dass die Streikaktionen keine Auswirkungen auf die Belieferung der Kunden hätten. "Der allergrösste Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitet ganz normal," betont das Management. Amazon biete ein Umfeld, in welchem man gerne arbeite, sich einbringen und erfolgreich sein könne. So werden die Fronten auch weiterhin verhärtet bleiben.