Autonome Drohne bei der Inspektionsarbeit (Foto: nordicunmanned.com)

Nordic Unmanned aus dem norwegischen Sandnes hat eine Drohne entwickelt, die autonom auf den Schienen unterwegs ist und deren Zustand mit Sensoren erfasst und dokumentiert. Nähert sich ein Zug, hebt sie ab und bringt sich in Sicherheit, um mit ihrer Arbeit fortzufahren, sobald die Garnitur vorbei ist.

Die "Staaker BG-300 Railway Drone" wird über Zugfahrten via Streckenüberwachung informiert, sodass sie sich rechtzeitig in Sicherheit bringen kann. Dank eines GPS-Empfängers "weiss" sie stets, wo sie ist. Die Räder und - während des Fluges - Propeller werden von E-Motoren angetrieben. Den Strom beziehen sie aus einer Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird. Während der Inspektionsfahrten rollt sie mit 20 Kilometern pro Stunde über die Schienen. Täglich kann die Drohne 200 Kilometer Gleise überprüfen, muss allerdings zwischendurch mit neuem Wasserstoff versorgt werden.

"Unser Ziel ist es, Instandhaltung und Inspektion von Schienen wesentlich effizienter, sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten. Wir arbeiten bereits mit der Eisenbahn zusammen und sehen in diesem Markt äusserst spannende Möglichkeiten für Drohnen. Die Schieneninfrastruktur wird einen beträchtlichen Teil unserer Wachstumsstrategie ausmachen", sagt Knut Roar Wiig, CEO von Nordic Unmanned.

Bisher werden die Schienen von sogenannten Streckenläufern überprüft, die auch die Weichen schmieren. Modernere Schienennetzbetreiber wie die Deutsche Bahn setzen Inspektionszüge ein, die nur in verkehrsfreien Zeiten rollen können, meist also nachts. Das gilt auch für "Autoscan", eine autonome Draisine, die im Rahmen eines europäischen Projekts unter Beteiligung der University of Birmingham entwickelt worden ist. Sie kann, anders als die autonome Drohne, Schäden auch im Detail untersuchen, weil sie grössere Lasten transportieren, also mit zusätzlichen Inspektionsgeräten ausgestattet werden kann.