Immer mehr Erwachsene sind von Mobbing und dabei vor allem von digitaler Hetze, dem sogenannten Cybermobbing, betroffen. Laut einer Studie des Karlsruher Bündnisses für Cybermobbing weist der Anstieg eine bedrohliche Dynamik auf – zusätzlich begünstigt durch die Umstände der Corona-Pandemie. Frauen und jüngere Menschen trifft es dabei besonders, wie es in der im deutschsprachigen Raum erhobenen repräsentativen Studie heisst.

Für die Studie mit dem Titel "Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen" waren 4.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt worden, davon 2.000 in Deutschland und jeweils 1.000 in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Laut dem Vorstandsvorsitzenden des Karlsruher Bündnisses, Uwe Leest, hat sich die Lage seit einer repräsentativen Vorgängerstudie aus dem Jahr 2018 verschärft. Die Zahl der Opfer von Cybermobbingattacken sei zum Beispiel in Deutschland um 25 Prozent gestiegen.

Inzwischen seien rund fünf Millionen der Erwachsenen bis 65 Jahre (11,5 Prozent) davon betroffen, erläuterte er. Insgesamt waren in Deutschland 32,6 Prozent der Befragten schon einmal Opfer von Mobbingattacken gewesen, in Österreich lag der Anteil mit 36,1 Prozent noch höher, aber immer noch unter jenem, der in der Schweiz verzeichnet wurde (38,7).

Laut der Studie haben die Attacken gravierende Folgen für die Gesundheit: Rund 15 Prozent der Menschen bezeichneten sich in der Befragung als suizidgefährdet, etwa drei Prozent mehr als noch 2018. Zwischen 15 und 20 Prozent der Opfer hätten wegen Mobbings zu Alkohol, Medikamenten oder Drogen gegriffen. Mobbing und Cybermobbing manifestiert sich bei den Betroffenen in teilweise schweren psychischen und psychosomatischen Problemen, die häufig das ganze Leben lang andauern, heisst es.



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