Die Cebit in Hannover ist Geschichte (Bild: Cebit)

Die Erfolgsstory der weltgrössten IT-Messe Cebit ist zu Ende. Aufgrund permanent rückläufiger Aussteller- und Besucherzahlen wird die Computershow in Hannover eingestellt. Das neue Konzept, das der Cebit dieses Jahr verpasst wurde, das auf den Dreiklang aus Messe, Konferenz und Festival setzte, habe den Abwärtstrend der des Formats nicht stoppen können, teilt die Deutsche Messe in Hannover mit.

Die Organisatoren hatten ja versucht, die Cebit als "Europas führendes Digital-Event" neu zu positionieren. Insgesamt lockte die Cebit im neuen Gewand aber nur 120'000 Menschen aufs Messegelände - noch einmal deutlich weniger als 2017 mit 200'000 Besuchern. Im Sommer hatten die Cebit-Macher noch ein positives Fazit für ihr neues Konzept gezogen.

Erstmals war die Messe nach Jahren rückläufiger Zahlen in runderneuertem Gewand mit Festival-Charakter an den Start gegangen. Messe-Vorstand Oliver Frese sagte damals, alle Ziele seien erreicht worden.

Zu den besten Zeiten um die Jahrtausendwende hatte die Messe bis zu 800'000 Besucher gezählt, dann ging die Kurve kontinuierlich nach unten. Die alte und neue Cebit seien nicht zu vergleichen, betonte Frese Mitte Juni. Aussteller und Partner seien allesamt zufrieden gewesen. In wirtschaftlichen Zahlen spiegelte sich diese Begeisterung allerdings nicht unbedingt wider.

Erstmals hatte die Cebit im laufenden Jahr im Sommermonat Juni statt im Schneeregen des März stattgefunden. Roboter und autonome Fahrzeuge wurden präsentiert, der Software-Konzern SAP steuerte mit einem Riesenrad zur lockeren Atmosphäre bei - und spendierte der Messe ein neues Wahrzeichen. "Wir wollen die Leitveranstaltung für die digitale Transformation sein und auch jüngere Zielgruppen anziehen", hatte Frese kurz vor Messebeginn noch erklärt.

Grosse Messe-Kunden wie HPE (Hewlett Packard Enterprise), Vodafone und Salesforce unterstützten den Angaben zufolge das neue Messe-Konzept. Microsoft dagegen hatte in diesem Jahr auf eine Cebit-Präsenz verzichtet. Aus Sicht des deutschen IT-Verbandes Bitkom, der auch im Beirat der Messe sitzt, wurden die Erwartungen sogar übertroffen. Der Digitalverband habe seine kleinen und grossen Mitgliedsunternehmen befragt, die "durch die Bank sehr zufrieden" seien, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder unlängst.

Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe, hingegen sagt, dass die Bedeutung der Cebit im Veranstaltungsportfolio und im wirtschaftlichen Ergebnis sich bereits in den vergangenen Jahren relativiert habe. "Wir haben durch viele andere starke Veranstaltungen und das stringente Wachstum im Auslandsgeschäft die Deutsche Messe als Unternehmen sicher und solide aufgestellt", so Köckler. Die Marke Cebit soll bei den Veranstaltungen im Ausland weiter genutzt werden.