SAP-CEO Christian Klein (Bild: SAP)

Nach den US-IT-Giganten Microsoft, Meta, IBM und Co stimmt nun auch der deutsche ERP- und Cloud-Riese SAP ins allgemeine Stellenstreichkonzert mit ein. Auch soll die Tochterfirma Qualtrics zum Verkauf gestellt werden, wie das Management des Walldorfer Konzerns wissen lässt.

Vom "gezielten Restrukturierungsprogramm in ausgewählten Bereichen des Unternehmens", wie es SAP-Vorstandssprecher Christian Klein formuliert, seien rund 3'000 Mitarbeitende betroffen, davon 200 in Deutschland. Das entspricht in etwa 2,5 Prozent der Belegschaft des Dax-Konzerns. Ziel sei es, "den Fokus stärker auf strategische Wachstumsbereiche zu legen", betont Klein. Während das Geschäft mit betriebswirtschaftlicher Software, also ERP (Enterprise Resource Planning), gestärkt werden soll, seien beispielsweise Einschnitte bei Programmen für Vertrieb und Marketing respektive CRM geplant. Aktuell verfügen die Walldorfer über global 112'000 Vollzeitstellen, das sind zwölf Prozent mehr, als vor Ausbruch der Pandemie.

Kennzahlen erreicht

Darüber hinaus lässt SAP verlauten, dass der Konzern alle Kennzahlen des finanziellen Ausblicks im Gesamtjahr 2022 erreicht habe. So seien die Clouderlöse im Gesamtjahr 2022 um 33 Prozent (währungsbereinigt 24 Prozent), der sogenannte "Current Cloud Backlog" – also bereits abgeschlossene, aber noch nicht verbuchte Cloudaufträge – um 27 Prozent (währungsbereinigt 24 Prozent) auf mehr als 12 Milliarden Euro geklettert. Der Jahresumsatz stieg nicht zuletzt aufgrund des anziehenden Geschäftes mit Cloudsoftware zur Nutzung über das Netz um insgesamt elf Prozent auf 30,9 Milliarden Euro, ohne den schwachen Euro wäre der Erlös aber nur um fünf Prozent geklettert. Unter dem Strich sackte der Nettogewinn um gut zwei Drittel auf 1,71 Milliarden Euro ab, vor allem weil die Risiko-Beteiligungen an Startups nicht so viel Bewertungserträge beisteuerten wie im Jahr zuvor.

Der 2018 von Bill McDermott, dem Vorgänger von Christian Klein als SAP-Chef, für acht Milliarden US-Dollar teuer zugekaufte US-Marktforscher Qualtrics gehört offenbar nicht mehr zu den Überlegungen Kleins für die Zukunft der Walldorfer. Zwar hänge ein Deal von vielen Faktoren ab. Der Vorstoss in die Marktforschung, um den US-Rivalen Salesforce in seiner Domäne bei Vertriebs- und Kundenmanagementsoftware anzugreifen, kann aber wohl als gescheitert gelten. Daher will SAP Qualtrics zum Verkauf bereit stellen.



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