Es ist keine große Überraschung, aber jetzt bestätigte auch Nokia dem Standard, dass seine Handys wie die der Konkurrenten Geodaten einsammeln und für unterschiedliche Zwecke und in unterschiedlicher Form an Nokia bzw. an Apps übermitteln. In einer Stellungnahme betonte der Handyhersteller, dass "Opt in", Zustimmung der Benutzer, dafür stets Voraussetzung sei.

Ortsbezogene Daten, die Mobilfunkzellen und Wi-Fi-Netze in der Umgebung erfassen, würden im Handy gespeichert, damit dieses bei Bedarf schneller seinen Standort lokalisieren könne, heißt es in der Stellungnahme. Diese Daten würden maximal sieben Tage im Handy verschlüsselt gespeichert. Ovi Maps würde GPS-Daten und Bewegungsgeschwindigkeit anonym an Nokia-Server übermitteln, etwa um Staus auf einer Strecke zu erkennen. Diese Daten können jedoch nicht zum jeweiligen User zurückverfolgt werden, sagt Nokia.

Mit Ausnahme von RIM (Blackberry), das weiterhin hartnäckig zu diesem Thema schweigt, haben damit alle Smartphone-Hersteller ähnliche Details zu den von ihnen gesammelten Geodaten bekanntgegeben. Nur Apple hat erklärt, dass aufgrund eines "Bugs" die im Handy unverschlüsselt gespeicherten Geodaten über einen längeren Zeitraum aufgehoben wurden. Ein bereits erfolgter Update des Betriebssystems begrenzt inzwischen diese Dauer auf eine Woche. Bei der nächsten größeren Auffrischung sollen die Daten außerdem verschlüsseln werden.

Dienstag verteidigten Apple, Google und Microsoft bei einer Anhörung im US-Kongress ihre Datensammlerei. Tenor der Aussagen: Standortdaten würden im Interesse der Benutzer erhoben, da dies neue Funktionen ermöglicht. Aber, in den Worten des Microsoft-Sprechers, "Konsumenten sollen selbst bestimmen, welche App Standortdaten erhält", und "Microsoft sammelt keine User-Standorte, sondern die von Orientierungspunkten, damit ein Handy rascher seinen Ort bestimmen kann.



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