Pegasus-Affäre: Auch Frankreich startet mit Untersuchungen (Symbolbild: Parker West auf Pixabay)

Nach Medien-Enthüllungen zur Überwachungssoftware Pegasus untersucht Frankreich nun die Vorwürfe. Staatschef Emmanuel Macron nehme die Angelegenheit sehr ernst, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal. Macron und mehrere Regierungsmitglieder waren nach Informationen der Tageszeitung "Le Monde" 2019 mögliche Ziele der Überwachungssoftware Pegasus des israelischen Anbieters NSO gewesen. Eine von Macrons Mobilfunknummern stehe auf einer Liste eines marokkanischen Sicherheitsdienstes für eine mögliche Ausspähung.

Élyséekreise hatten bereits nach der Veröffentlichung mitgeteilt, die Medieninformationen bedeuteten nicht, dass Macrons Handy tatsächlich ausgespäht wurde. Falls sich allerdings die berichteten Sachverhalte bewahrheiten sollten, seien sie natürlich sehr schwerwiegend. Marokko dementierte jegliche Beteiligung an der Überwachung von Personen des öffentlichen Lebens.

Die Nummern der französischen Staatsspitze gehören zu einem Datensatz mit mehr als 50.000 Telefonnummern, die ein internationales Journalistenkonsortium gemeinsam mit den Organisationen Forbidden Stories und Amnesty International auswertete, so "Le Monde". Nach einem weiteren Bericht von "Le Monde" fanden sich auf der Liste auch rund 30 Journalisten und Chefs von Medienunternehmen in Frankreich. Nach einer Anzeige von zwei Journalisten und der Verlagsgesellschaft der Online-Plattform "Mediapart" hatte die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.