Internet der Dinge (Symbolbild:Everactive)

Unter dem Titel "Reality Check for IoT" zeigte die vierte IoT-Konferenz von Asut an zahlreichen konkreten Beispielen auf, wo sich das IoT (Internet of Things) heute bereits bewährt und befragte ICT-Experten sowie CEOs führender Unternehmen zu seinem Zukunftspotenzial. Das Fazit der Organisatoren der am Donnerstag stattgefundenen Veranstaltung: "Das IoT hat seine Hype-Phase definitiv hinter sich gelassen."

Insgesamt zum bereits vierten Male lud der Schweizerische Verband der Telekommunikation "Asut) zu seiner IoT-Konferenz: Diesmal zu einem Reality Check für eine Technologie, die durch die bessere Vernetzung von Menschen, Objekten und Prozessen und durch das automatische Erfassen und Bereitstellen von relevanten Informationen und Daten innovative Produkte und Dienstleistungen, neue Einblicke, effizientere Prozesse und innovative Geschäftsmodelle verspricht. Im Zentrum der Konferenz stand die Feststellung, dass das IoT seine Hype Phase definitiv hinter sich gelassen hat: Nun ist es daran, die digitale Schweiz Wirklichkeit werden zu lassen.

Verlässlichkeit dank IoT-basierter Datenanalysen: Zum Beispiel, indem IoT die vorausschauende Wartung und Instandhaltung kritischer Verkehrsinfrastrukturen ermöglicht. Adriana Grüschow, Business Development Manager, Zühlke Engineering, zeigte auf, wie mittels smarter IoT-Sensoren, Datenfusion und AI-basierter Analytik die Verfügbarkeit der Systeme im Bahnverkehr wächst und die Instandhaltung auch bei zunehmender Belastung und Alterung der Anlagen besser planbar wird. Nicolas Noth, CMO, Autoaense, legte dar, wie IoT-basierte Vernetzungslösungen Individualverkehr und Flottenmanagement komfortabler und wirtschaftlicher machen und das Fundament zu einem ganzheitlichen Schweizer Mobilitäts-Ökosystem legen.

Eine ganze Reihe weiterer Praxisbeispiele zeigte, dass Vernetzung, Sensoren, Daten, intelligente Algorithmen und IoT-Ökosysteme nicht nur Prozesse effizienter machen und innovative (Plattform-)Geschäftsmodelle ermöglichen: Sie führen auch zu mehr Nachhaltigkeit. Florian Trösch, Head Transit Management and Digital Eco-Systems, Schindler Aufzüge, sieht das IoT als Wegbereiter für anpassungsfähige Städte, Gebäude und Lebensräume, die im Stande sind, die Bedürfnisse von Menschen und Umwelt wahrzunehmen und stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Wie das im Kleinen aussehen kann, erläuterte Jonas Wirz, Advanced Engineering IoT Expert bei der Schurter AG. Deren IoT-fähiges "Power Entry Module" ermittelt via Cloud, ob Geräte in öffentlichen Gebäuden gebraucht werden und schaltet sie andernfalls komplett aus – kein Detail angesichts der Tatsache, dass jährlich in der Schweiz bis zu 9,4 TWh elektrische Energie durch Geräte im Standby-Modus verschwendet wird. Im Grossen erlaubt das IoT, laut Lena-Katharina Gerdes, Senior Consultant und Sustainable Finance Lead, AWK Group, das effiziente Sammeln und Analysieren der Daten, die nötig sind, um die angesichts der Klimakrise unumgängliche Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft in die Wege zu leiten.

Auch in der Arbeitswelt etabliert sich das IoT. In manchen Bereichen, wie beispielsweise der Langzeitpflege, erleichtert es mit seinen Möglichkeiten der Alarmierung, Personenortung, Verhaltenserkennung und Zutrittskontrolle den Gesundheitsfachpersonen schon seit Jahren die Arbeit und macht Zeitressourcen für die eigentliche Pflege frei, wie Tobias Britz, CEO SmartLiberty, darlegte. Edith Schmid, CCO der Epymetrics, zeigte ihrerseits, wie dank Wearables körperliche Stressfaktoren frühzeitig erkannt und Arbeitsunfälle verhindert werden können.

Zu Sprache kamen aber auch die Hindernisse auf dem Weg in eine IoT-Zukunft. Für Thomas Scheibel, CEO der Heliot Europe, erschweren zurzeit eine "babylonische Technologie-Verwirrung", inkonsistente Preise und die Angst vor Cyberattacken die Ausschöpfung des gesamten Potentials von IoT. Aber es gibt Licht am Horizont: Technologie-Konvergenz, Skalierung und verbindliche EU-Richtlinien sind drei der Trends für richtig grosses IoT.

Die Referate sind ab sofort auf der Asut-Website verfügbar.



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