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Nach Meinung des schweizerischen Verbandes der Telekommunikation (Asut) hat die Volksabstimmung über die Autobahnvignette einen verkehrspolitischen Scherbenhaufen hinterlassen. Die laufende Diskussion um die Finanzierung der Strassenausbauten lenke davon ab, dass in der Schweiz generell eine Gesamtkonzeption für die Mobilität der Zukunft fehle, betont der Verband in einem heute veröffentlichten Communiqué.

Man fordere daher eine ganzheitliche Mobilitätsstrategie Schweiz, so Asut. Durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) könne die Mobilitätsinfrastruktur in der Schweiz effizienter und nachhaltiger betrieben und ausgebaut werden. Diese Chance gelte es zu nutzen.

Eine besondere Herausforderung sei die Gestaltung der Mobilität in urbanen Zentren, Agglomerationen und entlang der Hauptverkehrsachsen, heisst es im Schreiben weiters. Die zunehmende Konzentration auf diese Räume erhöhe den Druck auf die Infrastrukturen. Die Industrie verfüge bereits heute über innovative Konzepte und Technologien, um eine zukünftige und nachhaltige Mobilitätsinfrastruktur zu realisieren. Es liege nun an der Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen so festzulegen, dass die neuen Technologien erfolgreich eingesetzt werden könnten, moniert die Asuit. Eine erfolgreiche Umsetzung könne aber nur gelingen mit einem umfassenden, gesamtheitlichen Ansatz und dem Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Asut kritisiert, dass diese ganzheitliche Diskussion in der Schweiz noch nicht geführt werde. Es bestühen zwar verschiedene Ansatzpunkte und Teilstrategien, aber eine konsolidierte und umfassende Mobilitätsstrategie Schweiz fehle.

Für eine adäquate Mobilitätsstrategie fordert die Asut die Umsetzung nachfolgender Punkte:
- Optimale Vernetzung aller Verkehrsträger und Verkehrssysteme
- Einsatz intelligenter Verkehrssysteme
- Entwicklung innovativer Steuerungs- und Antriebstechnologien
- Investitionen in exzellente Verkehrsinfrastruktur
- Mehr Effizienz bei Planung, Bau und Betrieb
- Zusammenspiel mit der Raum- und Siedlungspolitik und der Energiestrategie 2050

Eine smarte Verkehrsinfrastruktur sei ein Schlüsselfaktor für die künftige Wettbewerbsfähigkeit und eine nachhaltige Mobilitätsversorgung, postuliert der Verband. Durch den Einsatz von ICT könnten beispielsweise Verkehrsspitzen geglättet, Verkehrsflüsse optimiert oder verschiedene Verkehrsträger kombiniert werden. Aber auch die Förderung neuer Arbeitsmodelle wie Mobile Working, Work-at-Home oder der Ersatz physischer Reisen durch virtuelle Meetings (z.B. Videokonferenzen) seien Möglichkeiten, welche in einer Mobilitätsstrategie berücksichtigt werden müssten und zum effizienten und sinnvollen Ressourceneinsatz beitragen könnten. Dazu müssten ICT-Lösungen frühzeitig in die Planungen aller Mobilitätsprojekte miteinbezogen werden.



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