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Die Arosa Bergbahnen AG ist ein KMU-Betrieb mit 80 IT-Anwendern. Da neben den Beförderungsanlagen auch Pisten- und Rettungsdienst, Berggastronomie, Beschneiungsanlagen, Ticketingsysteme und vieles andere zum Unternehmen zählen, ist eine rund um die Uhr reibungslos funktionierende IT eine Überlebensfrage. Im Gespräch mit ICTkommunikation erläutert Roger Schmutz, Leiter IT und HR der Arosa Bergbahnen AG, warum sich der Betrieb nach Jahren des "normalen" Outsourcings nun für den Weg in die Cloud entschieden hat – wiederum mit iSource als Partner.

Interview: Karlheinz Pichler

ICTkommunikation: Die Tätigkeit der Arosa-Bergbahnen beschränkt sich ja nicht nur auf den Bahnbetrieb. Welche anderen Bereiche gehören noch dazu und müssen IT-mässig abgedeckt werden? Welches sind die wichtigsten Anwendungen?

Roger Schmutz: Eine Bergbahnunternehmung wie die Arosa Bergbahnen AG kann im übertragenen Sinn als "Gemischtwarenladen" bezeichnet werden. Der technische Bereich mit allen Beförderungsanlagen, der Pisten- und Rettungsdienst mit dem Pistenleitsystem und den Informationstafeln im ganzen Schneesportgebiet, der Verkauf mit dem breitgefächerten Ticketingsystem, die Berggastronomie und die im Dorf gelegenen Beherbergungsbetriebe mit ihren Kassensystemen sowie die Administration als Schaltzentrale - keiner der genannten Bereiche kommt ohne eine vollflächig vernetzte IT-Infrastruktur aus.

ICTkommunikation: Über wie viele IT-Arbeitsplätze verfügt das Unternehmen Arosa-Bergbahnen AG? Und darf man wissen, welche Hardware Sie im Einsatz haben?

Roger Schmutz: Im Schnitt ermöglichen wir über 80 Usern den Zugriff auf unsere ausgelagerte IT-Plattform. Demensprechend stehen den einzelnen Bereichen auch viele verschiedene Clients zur Verfügung. Insgesamt sind 35 Thin Clients (HP) und noch mehr PC’s und Notebooks (ebenfalls HP) in der gesamten Infrastruktur eingegliedert.

ICTkommunikation: Haben Sie eine betriebswirtschaftliche Standardsoftware im Einsatz - etwa Abacus, SAP oder sonstiges - oder gibt es hier spezielle Software-Lösungen für Unternehmen Ihrer Branche?

Roger Schmutz: Durch die Auslagerung der Buchhaltung benötigen wir in diesem Sinne keine spezifische Software für die Finanzabteilung. Applikationen wie das Lohnprogramm Abacus oder das Zeiterfassungsprogramm Eurotime stehen uns zur Verfügung. Für die Bewirtschaftung des technischen Unterhalts, den Revisionen an den Bahnanlagen und der angegliederten Infrastruktur verfügt der technische Bereich über die Instandhaltungs-Software Sama als Branchenlösung. Von grosser Bedeutung ist natürlich das im ganzen Schneesportgebiet vernetzte Zutrittssystem "Skidata" – vom Kassen-PC, von welchem aus das Skiticket verkauft wird, bis hin zum Drehkreuz bei der hintersten Talstation im Skigebiet liegt ständig der Fokus. Wie überall in der IT ist in Bezug auf das Ticketsystem "Skidata" ein perfektes Zusammenspiel zwischen Netzwerk, Hardware und Software unabdingbar. Unterbrüche können sich störend auf die Gäste auswirken. Den beiden Beherbergungsbetrieben steht die Hotelsoftware Protel als Arbeitsinstrument für das Front- und Backoffice zur Verfügung.

ICTkommunikation: Die Arosa-Bergbahnen AG hat bereits 2005 den Betrieb und die Betreuung ihrer IT-Infrastruktur komplett ausgelagert. Haben Sie diesen Schritt je bereut?

Roger Schmutz: Keineswegs! Der Schritt zum Outsourcing damals war gut überlegt. Wir sind froh, einen starken Outsourcing-Partner wie die iSource AG an unserer Seite zu haben. Unser Kerngeschäft ist es, einen hochstehenden Gästeservice am Berg zu bieten. Den Betrieb und die Betreuung der komplexen IT-Infrastruktur überlassen wir gerne unserem kompetenten Outsourcing-Partner.

ICTkommunikation:
Nun haben Sie sich entschieden, auf ein Cloud-Modell umzusteigen. Was ist der Grund dafür und was erwarten Sie sich vom Umstieg vom "normalen" Outsourcing-Modell auf ein Cloud-Konzept?

Roger Schmutz: Ehrlich gesagt ist unsere alte Plattform, welche noch dediziert betrieben wurde, in die Jahre gekommen. Nach Beratungsgesprächen mit den Spezialisten der iSource lag es dann auf der Hand, den Weg in die Cloud zu beschreiten.

ICTkommunikation: Ein auf den Tourismus ausgerichteter Betrieb wie die Arosa-Bergbahnen unterliegt ja grossen saisonalen Schwankungen. Wie gross sind die Unterschiede im IT-Ressourcenbedarf zwischen Haupt- und Nebensaison? Liegt hier der grosse Vorteil der IT-aus-der-Cloud, dass man nämlich den Bedarf beliebig hochskalieren kann, ohne eigene Investitionen tätigen zu müssen?

Roger Schmutz: Eine durchaus berechtigte Frage. In Wahrheit zeigt sich aber ein anderes Bild. Natürlich fallen in den schwachbesetzten Perioden während den Zwischensaisons die monatlichen Betriebsrechnungen marginal tiefer aus, aber die Fixkosten bleiben uns treu. Erfreulicherweise führte der Wechsel auf die neue iSource „Managed Private Cloud Plattform“ zu einer gerngesehenen Einsparung.
Mit der Migration auf die neue Plattform in Zusammenarbeit mit iSource und dem Neuaufbau des internen Netzwerks mit Swisspro dieses Jahr darf man ohne weiteres von einer respektablen Investition reden, welche sich aber über die nächsten 10 Jahre wirtschaftlich rechnet.

ICTkommunikation: Konnten Sie durch den dannzumaligen Umstieg auf Outsourcing und aktuell auf ein Cloud-Konzept auch effektiv Kosten gegenüber damals einsparen, als Sie die IT noch selber im Haus hatten?

Roger Schmutz: Eine IT-Infrastruktur wie früher inhouse selber zu bewirtschaften und zu betreuen bedeutet ständig auf Zack sein zu müssen, um dem rasanten Fortschritt der IT-Branche gerecht zu werden sowie die jährlichen Investitionskosten budgetieren zu können. Wirft man alles in einen Topf, ist die Vergleichsrechnung schnell gemacht. Würden wir die gesamte IT in Eigenregie betreuen, müssten wir sicherstellen, dass wir mit den entsprechenden Hardwarekomponenten, mit den nötigen Lizenzen und den erforderlichen Mitarbeitenden bestückt wären. Gerade der Personalbedarf ist ein zentraler Kostenpunkt. Mitarbeitende müssten die periodischen Schulungen bei den jeweiligen Anbietern absolvieren. Des Weiteren wären die Lohnkosten und zusätzlich die Weiterbildungskosten zu tragen. Es wäre auch nicht realistisch, einen Mitarbeitenden während den neun Monaten Sommer- und Wintersaisons täglich 24 Stunden für die Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur verantwortlich zu machen. Mitarbeitende mit den notwendigen Qualifikationen ins hinterste Schanfigg nach Arosa zu rekrutieren, erweist sich zudem meist als nicht ganz einfach. Outsourcing ist sicher nicht kostenlos, aber von Kosteneinsparungen kann durchaus die Rede sein!

ICTkommunikation: Wie wichtig sind die Faktoren IT-Sicherheit und Verfügbarkeit rund um die Uhr für die Arosa-Bergbahnen AG? Hat es diesbezüglich schon Probleme gegeben?

Roger Schmutz: Beide Faktoren sind zentral und unabdingbar für eine gute und professionelle Zusammenarbeit. Sicherheit hat einerseits mit Vertrauen gegenüber unseren Outsourcing-Partnern zu tun und anderseits mit der Erfüllung vorausgesetzter Sicherheits-Standards anderer Partner. Es ist richtig, die Messlatte für die Sicherheit im Bereich IT hoch anzusetzen – um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, vertrauen wir voll und ganz auf unsere Outsourcing-Partner und arbeiten eng mit ihnen zusammen. Trotz Outsourcing nahe am Puls zu sein, gibt uns als Kunde die zwingend notwendige Sicherheit, sämtliche Daten über die Norm hinaus geschützt zu wissen.

Auf die Verfügbarkeit rund um die Uhr legen wir gerade vor und während den Wintersaisons ein grosses Augenmerk. Wie in vielen anderen Unternehmungen auch wird in manchen Abteilungen einer Bergbahn die Nacht zum Tag. Seien es Abendanlässe in den hochalpin gelegenen Bergrestaurants, Check-Outs zu später Stunde in den Beherbergungsbetrieben oder nicht zu vergessen die Arbeiten rund um die künstliche Beschneiung. Lange Ausfälle hätten zum Beispiel zur Folge, dass ein Gast nicht mit der gewohnten Qualität bedient werden kann oder ein mit Kaiserwetter gesegneter Schneesporttag vor einer verbindungslosen Ticket-Verkaufsstelle verbracht werden muss. Zugegeben, kleinere Ausfälle gab es schon. Aber mit den richtigen Partnern an der Seite sind diese schnell behoben.

ICTkommunikation: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit iSource AG in der Praxis?

Roger Schmutz: Sehr professionell. Die Spezialisten von iSource haben für jedes Problem eine Lösung. Aufgrund der Sicherheit, die man als Kunde bekommt, ist dementsprechend das Vertrauen gegenüber unserem Partner sehr gross. Wir arbeiten ja auch bereits viele Jahre erfolgreich zusammen. Störungen oder Änderungsanträge werden via Online-Ticketsystem bequem dem Support gemeldet. Alle weiteren Eskalationen sind jederzeit benutzerfreundlich elektronisch einzusehen, zu bestätigen und zu verfolgen. Auch telefonisch wird man stets optimal betreut. Vorfälle wie „ein Ticket ging verloren“ haben wir noch nie erlebt, kennen wir nicht.

ICTkommunikation: Herzlichen Dank für das interessante Gespräch!

Cloud-Plattform von HP als Basis
Wenn KMU ihre Services effektiv und effizient aus der Cloud nutzen wollen, brauchen sie einen Provider mit einer zuverlässigen Cloud-Plattform, welche Sicherheit und Verfügbarkeit mit der nötigen Flexibilität und Schnelligkeit verbindet. Ein ganzheitliches Service-Portfolio ist eine wichtige Grundlage für den Erfolg. Profitieren können alle KMU‘s, die ihre IT-Infrastruktur (IaaS), Anwendungsplattformen (PaaS) oder Business-Applikationen (SaaS) mit ausgereiften Services hinterlegen und diese Ressourcen aus der Cloud heraus auf ihrem individuellen Desktop (DaaS) verwenden möchten. iSource ist HP PartnerOne for Cloud - Gold Service Provider

Infos zu iSource:
Rainer Egli Vorsitzender der Geschäftsleitung
iSource AG, Sägereistrasse 24, 8152 Glattbrugg
Tel. +41 44 809 97 00
Mail: rainer.egli@isource.ch

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Arosa: Urdenbahn (Bild: Bergbahnen Arosa)
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Das Skigebiet von Arosa (Bild: Arosa Bergbahnen)
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Bergkulisse im Skigebiet Arosa: Für ein reibungsloses Skivergnügen braucht es eine funktionierende IT im Hintergrund (Bild: Arosa Bergbahnen)
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Roger Schmutz (links) beim Eröffnungsapéros der Urdenbahn