Der britische Chipdesigner ARM und die Sicherheitsfirmen Giesecke & Devrient (G&D) sowie Gemalto gründen ein Gemeinschaftsunternehmen für geschützte Mobilfunktechnik. An dem geplanten Joint Venture würden die Briten 40 Prozent halten, die französische Gemalto und die Münchner G&D jeweils 30 Prozent, teilten die Unternehmen am Dienstag mit.

Während ARM die Hardwaretechnologie für besonders geschützte Bereiche in der Umgebung von Prozessoren für Smartphones und Tablets beisteuert, brächten Gemalto und G&D ihre entsprechenden Betriebssysteme ein, die in Zukunft verschmolzen würden, sagte G&D-Chef Karsten Ottenberg im Reuters-Gespräch.

Die Technologie soll künftig Apps zunächst auf Googles Betriebsystem Android absichern. "Die Marktbedürfnisse sind deutlich da", sagte Ottenberg. Vor allem Online-Banking, Bezahlen mit dem Smartphone und der Zugang zu Firmennetzwerken soll geschützt werden. "Smartphones sind derzeit das beliebteste Ziel der Hackerszene", sagte der G&D-Chef. "Es wird für sie zunehmend reizvoller, je mehr Werte über Mobiltelefone bewegt werden." Ende des Jahres würden die ersten Chipsätze von Herstellern wie Qualcomm oder Samsung mit G&D-Technik den Handyherstellern angeboten. "Wir glauben, es gibt einen großen Bedarf für die Smartphones der nächsten Generation."

Treiber für Handy-Betriebssysteme abseits von Android seien in der Planung. Offen sei allerdings, wie sich der Apple als einer der Branchengrößen positionieren werde. Deren populäre iPhones basieren wie die allermeisten Smartphones auch auf ARM-Technologie. "Wie die Pläne im Apple-Umfeld aussehen, wissen wir nicht."