Apple muss in Italien eine Busse von zehn Millionen Euro zahlen (Bildquelle:Wikipedia)

Die italienischen Wettbewerbshüter haben Apple wegen gezielter Drosselung der Leistungsfähigkeit älterer Geräte eine Busse von zehn Millionen Euro (11,4 Mio. Schweizer Franken) aufgebrummt. Samsung muss fünf Millionen Euro auf den Tisch blättern, wie die Kartellbehörde am Mittwoch in Rom verlauten liess. Weltweit hatten sich Nutzer zuvor über die nachlassende Leistung älterer Smartphones beklagt.

Gemäss der Behörden hätten Ermittlungen ergeben, dass sich Apple und Samsung „unlauterer Geschäftspraktiken“ schuldig gemacht haben. Updates von Betriebssystemen verursachten demnach „schwerwiegende Fehlfunktionen“ und „reduzierten die Leistung deutlich“. So seien die Kunden gedrängt worden, schneller neue Geräte zu kaufen.

Der US-Technologieriese Apple hatte Besitzern des iPhone 6 die Installation eines Betriebssystems empfohlen, das eigentlich für das Nachfolgegerät iPhone 7 entwickelt worden war. Dies führte zu Problemen bei der Nutzung des älteren Modells. Der südkoreanische Hersteller Samsung wiederum forderte Anwender dazu auf, das Modell Note 4 mit einer neuen Version des Google-Betriebssystems Android upzudaten.

Die Strafe für Apple fiel doppelt so hoch aus, weil der Konzern aus dem Silicon Valley seine Kunden auch nicht ausreichend über die Leistungsfähigkeit der Smartphone-Akkus aufgeklärt habe, so die italienische Kartellbehörde. Auch über mögliche Massnahmen für eine längere Lebensdauer der Akkus habe Apple nicht ausreichend informiert.

Die Wettbewerbshüter hatten die Untersuchungen im Jänner eingeleitet. Zeitgleich starteten die Behörden in Frankreich Ermittlungen nach Klagen von Kunden über die Langsamkeit älterer Handys. In den USA sieht sich Apple mit einer Sammelklage konfrontiert. Bereits vergangenes Jahr hatte Apple zugegeben, die Geschwindigkeit älterer Smartphones zu drosseln. Der Konzern wollte damit laut eigenen Angaben aber lediglich die Akkulaufzeit verlängern.



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