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Der kalifornische IT-Gigant Apple stoppt weltweit vorübergehend die Praxis, Fragmente von Aufnahmen seiner Sprachassistentin Siri nachträglich von Menschen auswerten zu lassen. In einem späteren Software-Update sollen die Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis dazu gefragt werden, erklärte der iPhone-Konzern gegenüber dem Technologieportal "Techcrunch". Bis dahin werde das Verfahren eingefroren und auf den Prüfstand gestellt.

Hintergrund dazu ist, dass von Assistenzsoftware-Lösungen wie Amazons Alexa, dem Google Assistant und Siri seit Jahren Fragmente von Mitschnitten zum Teil auch von Menschen angehört und abgetippt wurden, um die Qualität der Spracherkennung zu verbessern. Es geht dabei zum Beispiel um Fälle, wo die Sprachassistenten versagten, falsche Erkennung von Aktivierungswörtern oder neue Sprachen und Dialekte. Die Anbieter betonen, dass die Aufnahmen anonymisiert werden. Den Nutzern war die Praxis allerdings weitestgehend nicht bewusst, bis vor einigen Monaten erste Medienberichte dazu auftauchten.

Apple verwies schon länger in einem Sicherheitsdokument darauf, dass auch „eine geringe Anzahl von Transkriptionen“ für die Verbesserung des Dienstes eingesetzt werden könne. Die Nutzer werden bei der Einrichtung von Siri aber nicht explizit auf diese Möglichkeit hingewiesen. In einem Bericht der Zeitung „Guardian“ vergangene Woche erzählte der Mitarbeiter eines Apple-Dienstleisters, auf den Aufnahmen seien zum Teil sehr private Details zu hören.

Erst gestern war bekannt geworden, dass Google nach einem ähnlichen Bericht über seinen Assistant bereits Anfang Juli das Anhören der Mitschnitte durch Menschen in der EU ausgesetzt hat.



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